Mini-PCs galten früher als Kompromisslösung, doch diese Zeiten sind vorbei. Heute stehen sie vollwertigen Desktop-Systemen kaum noch nach. Der neue MINISFORUM M1 Pro zeigt eindrucksvoll, wie viel Rechenleistung in einem kompakten Aluminiumgehäuse stecken kann. Im Inneren arbeitet ein Intel Core Ultra 9 285H, der bis zu 5,38 GHz erreicht. Neben der CPU steckt im Gerät 64 GB DDR5-RAM und eine schnelle 2-TB-SSD. Diese Kombination sorgt im Alltag nicht nur für kurze Ladezeiten, sondern auch für ein konstantes, verlässliches Verhalten unter Last. Der M1 Pro ist damit für Anwender gedacht, die ihr System nicht schonen, sondern täglich damit arbeiten – vom Videoschnitt bis zur KI-Berechnung.

Design & Verarbeitung
Schon beim ersten Kontakt wirkt der M1 Pro äußerst solide, denn das Gehäuse besteht vollständig aus Aluminium und vermittelt den Eindruck, als sei es aus einem Block gefräst. Die Oberflächen sind fein gebürstet, die Kanten sauber gefasst, und selbst bei Druck oder leichtem Verdrehen gibt das Chassis keinen Laut von sich. Auch die Unterseite ist clever konstruiert, da sie die warme Luft gezielt ableitet und dadurch für einen ruhigen Luftstrom sorgt. Im Betrieb bleibt der Rechner dadurch kaum hörbar, während das Gehäuse selbst nach mehreren Stunden unter Last lediglich handwarm wird. Das zeigt, dass MINISFORUM die Kühlung nicht auf kurze Benchmarks, sondern auf dauerhafte Stabilität ausgelegt hat – ein Punkt, der im täglichen Einsatz entscheidend sein kann.

Prozessorleistung im Praxistest
Im Cinebench R23 erreichte der M1 Pro 17 271 Punkte im Multi-Core-Test und 2 180 Punkte im Single-Core-Test. Damit liegt der kompakte Rechner auf dem Niveau eines Desktop-Core i9 der vorherigen Generation, arbeitet aber spürbar effizienter. Über den gesamten Testzeitraum blieben die Taktraten stabil, und die Temperatur bewegte sich konstant um 80 Grad Celsius – ein Hinweis auf ein sauberes Power- und Thermal-Management.
UL Procyon – reale Anwendungsszenarien
Die UL-Procyon-Suite liefert realitätsnahe Ergebnisse und spiegelt damit den Arbeitsalltag besser wider als synthetische Benchmarks. Im Office-Test erreichte der M1 Pro 5 801 Punkte. Word, Excel und PowerPoint reagierten ohne Verzögerungen; selbst umfangreiche Dateien ließen sich ohne Wartezeit öffnen. Im Foto-Benchmark mit Photoshop 26.11 und Lightroom 14.5.1 kam das System auf 7 847 Punkte. Retusche, Stapelverarbeitung und Exporte liefen flüssig, sodass sich der M1 Pro auch für Fotografen und Content-Creator eignet.

Beim Video-Editing-Test mit Premiere Pro 25.5.0 erzielte das System 9 411 Punkte. Ein 1080p-YouTube-Export dauerte rund 113 Sekunden, ein 4K-Export je nach Inhalt zwischen 225 und 266 Sekunden – beide GPU-beschleunigt über die integrierte Intel Arc 140T. Auch bei KI-Aufgaben zeigt sich das System stark. Bei der Bildgenerierung mit Stable Diffusion 1.5 fp16 wurden 16 Bilder in 311 Sekunden berechnet, also rund 19,5 Sekunden pro Bild. Die Berechnung erfolgte über Intels OpenVINO 2025.2.0, was die Effizienz der integrierten NPU unterstreicht.
SSD-Performance
Die eingebaute NVMe liefert ebenfalls gute Werte. Im AS SSD Benchmark erreichte sie bis zu 4 905 MB/s Lesen und 5 141 MB/s Schreiben. Die Zugriffszeiten von 0,03 ms beim Lesen und 0,09 ms beim Schreiben sind exzellent. Je nach Testgröße lag der Gesamtscore zwischen 5 295 und 7 170 Punkten, was für eine passiv gekühlte SSD dieser Größe bemerkenswert ist.

Alltagseindruck
Im täglichen Einsatz arbeitet der M1 Pro ruhig und zuverlässig. Programme starten zügig, und selbst mehrere gleichzeitig laufende Anwendungen bringen ihn nicht aus der Ruhe. Die Kombination aus starker CPU, schneller SSD und durchdachter Kühlung sorgt für einen gleichmäßigen Arbeitsfluss ohne Temperaturschwankungen oder hörbare Lüfterspitzen. Auch bei Render- und KI-Prozessen bleibt die Geräuschkulisse angenehm niedrig. Der M1 Pro arbeitet nicht auf Effekt, sondern auf Kontinuität – ein Charakterzug, der ihn besonders für professionelle Einsätze interessant macht.
Vergleich und Marktumfeld
Mit seiner Ausstattung tritt der M1 Pro gegen Modelle wie den GEEKOM A9 Max an. Die Prozessorleistung liegt auf ähnlichem Niveau, doch in Sachen Lautstärke hat MINISFORUM die Nase vorn. Während andere Mini-PCs bei Dauerlast drosseln, bleibt der M1 Pro stabil und gleichmäßig. Gerade wer mit hoher Auslastung arbeitet, wird den ruhigen Betrieb zu schätzen wissen.
Preis & Verfügbarkeit
Die getestete Variante mit 64 GB RAM und 2 TB SSD kostet 1 119 Euro. Angesichts der Leistung und der Verarbeitungsqualität ist das ein fairer Preis. Versionen gibt es derzeit nicht. Optional ist das Gerät jedoch bei MINISFORUM selbst für 749 Euro als Barebone – ohne RAM und SSD – erhältlich.
Fazit
Der MINISFORUM M1 Pro steht sinngemäß für die neue Generation kompakter Rechner: leistungsstark, leise und sauber verarbeitet. Der Intel Core Ultra 9 285H liefert reichlich Leistung, die Arc 140T-Grafik beschleunigt Kreativ- und KI-Prozesse, und die Kühlung bleibt unaufdringlich. Damit ist der Mini-PC eine ernsthafte Alternative zum klassischen Desktop.

Stärken:
- Hohe Dauerleistung ohne Throttling
- Sehr leise Kühlung auch unter Last
- Hochwertiges Aluminiumgehäuse
- Schnelle PCIe-4.0-SSD
- Moderne Ausstattung mit Wi-Fi 7 und Bluetooth 5.4
Schwächen:
- Kein SD-Kartenleser
- BIOS mit begrenzten Optionen
- Thunderbolt 5 fehlt
Der M1 Pro ist kein Show-PC, sondern ein zuverlässiges Werkzeug für alle, die täglich mit anspruchsvollen Projekten arbeiten. Er kombiniert Kraft, Effizienz und Langlebigkeit – eine gelungene Verbindung, die ihn in seiner Klasse herausstechen lässt.



Hab mir das Gerät auch gekauft und bin super happy, hab darauf Proxmox laufen :-)! Ich habe aber tatsächlich nach dem löschen von Win Probleme gehabt es erneut zu installieren, irgendwas mit den Keys im BIOS und ich konnte kein Uefi wieder herstellen. Habe leider noch kein BIOS Update gesehen oder Treiber, übersehe ich da was auf der Seite? Kann mir da jemand helfen, ist ziemlich unkonkret aber mehr kann ich leider auch nicht sagen. Load der Standardeinstellungen ging nicht. Viele Grüße Seger
gepostet mit der Deskmodder.de-App für iOS
Normalerweise sind diese Art Rechnernur entweder günstig ODER leistungsstark ODER leise zu machen.
Alles zugleich geht also doch!
Nur schade, dass ich ihn nicht brauche.