Deutschlandticket: Länder erwägen Preiserhöhung auf bis zu 64 Euro

Das Deutschlandticket steht erneut auf der politischen Tagesordnung – und diesmal geht es um den Preis. Eine interne Beschlussvorlage für die Sonder-Verkehrsministerkonferenz in München zeigt: Schon 2026 könnte die Monatskarte nicht mehr 58 Euro kosten, sondern auf 62 oder sogar 64 Euro steigen. Für viele Fahrgäste wäre es die zweite Erhöhung seit der Einführung im Jahr 2023, als das Ticket noch für 49 Euro zu haben war.

Foto: Deutsche Bahn AG / Dominic Dupont

Finanzierungslücke wächst

Der Streit dreht sich um Geld. Bund und Länder zahlen jeweils 1,5 Milliarden Euro pro Jahr, um den Einnahmeausfall der Verkehrsunternehmen auszugleichen. Laut dem Verband Deutscher Verkehrsunternehmen reicht diese Summe aber nicht. Für 2026 rechnen Experten mit einem Minus von rund 400 Millionen Euro. Um diese Lücke zu schließen, soll der Preis nach oben angepasst werden.

Indexlösung ab 2027 geplant

Die Vorlage der Länder geht noch weiter: Ab 2027 soll ein Kostenindex gelten, der Personal- und Energiekosten abbildet und automatisch in den Ticketpreis einfließt. So soll verhindert werden, dass es jedes Jahr neue politische Debatten gibt. Der Index soll zunächst für drei Jahre erprobt und dann überprüft werden.

Kritik aus der SPD

Noch im Sommer hatte die SPD-Politikerin Isabel Cademartori eine Preiserhöhung ausgeschlossen. Ihre Argumentation: Das Ticket müsse gerade für Gelegenheitsfahrer attraktiv bleiben, sonst verliere es seinen Reiz als Umstiegsangebot. Doch angesichts der Finanzlage mehren sich die Stimmen, die eine Anpassung für unvermeidlich halten.

Wer wie viel Geld bekommt

Neben dem Preis geht es auch um die Verteilung der Mittel. Nach jetzigem Stand profitieren besonders Nordrhein-Westfalen, Bayern und Baden-Württemberg, während kleinere Länder wie das Saarland am wenigsten erhalten. Diese Aufteilung sorgt bereits für Diskussionen.

Ob die Verkehrsminister am Donnerstag tatsächlich eine Preiserhöhung auf den Weg bringen, bleibt offen. Fest steht jedoch, dass ohne zusätzliche Mittel die Zukunft des Deutschlandtickets unsicher wirkt.

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