Apple positioniert HomeKit Secure Video (HSV) als sichere und nahtlos integrierte Lösung für Überwachungskameras im Smart Home. Ich habe das System im Alltag ausprobiert – nicht zuletzt, um meine beiden Katzen Barney und Betty im Blick zu behalten – und gebe einen ersten Eindruck, wo die Stärken liegen und welche Einschränkungen Nutzer einkalkulieren müssen.

Einrichtung und erster Eindruck
Die Installation läuft typisch Apple: schnell, reibungslos und ohne komplizierte Zusatzschritte. Nach dem Hinzufügen erscheinen die Kameras sofort in der Home-App. Auffällig ist die geringe Latenz – selbst über Mobilfunk erfolgt der Zugriff auf die Live-Bilder nahezu verzögerungsfrei.

Damit eignet sich HSV auch unterwegs, um spontan nachzusehen, was im eigenen Zuhause passiert. Für mich bedeutet das konkret: Ein kurzer Blick genügt, um Barney und Betty bei ihren Streifzügen durch die Wohnung zu beobachten.
Intelligente Erkennung durch Fotos-App
Ein besonderer Pluspunkt ist die Verknüpfung mit der Fotos-App. HomeKit gleicht erkannte Gesichter mit den dort hinterlegten Personen ab und benennt sie automatisch in der Home App. Für den Alltag ist das praktisch: Push-Meldungen zeigen nicht nur Bewegung, sondern auch, wer im Bild ist.

Für Haustiere funktioniert diese Funktion zwar nicht, doch allein die Möglichkeit, bekannte Personen präzise zu identifizieren, hebt den Nutzwert deutlich.
Einschränkungen: Auflösung, RTSP und Kamerasteuerung
So durchdacht die Integration auch wirkt, Apple setzt klare Grenzen. Aufnahmen über HomeKit Secure Video sind grundsätzlich auf 1080p limitiert, selbst wenn die Kameras höhere Auflösungen beherrschen. Zudem wird bei aktivem HSV die RTSP-Funktion deaktiviert, sodass die Kameras nicht parallel in bestehende NVR-Systeme eingebunden werden können.

Im Fall meiner verwendeten Eufy Security Indoor Cam 2K zeigt sich noch eine weitere Einschränkung: Die Steuerung der Kameraposition (Schwenken / Neigen oder drehen) ist innerhalb von HomeKit nicht verfügbar. Diese Funktionen lassen sich ausschließlich in der Eufy-App nutzen. Für Nutzer, die ihre Kameras regelmäßig nachführen möchten, ist das ein klarer Nachteil.
Flexible Steuerung über die Home-App
Die Home-App erlaubt immerhin eine fein abgestimmte Kontrolle: Nutzer können festlegen, ob Kameras nur streamen, bei Abwesenheit zusätzlich aufzeichnen oder erkannte Aktivitäten protokollieren.

Die App wechselt automatisch zwischen den Modi „Zuhause“ und „Abwesend“, gesteuert über die Standortdaten der Haushaltsmitglieder. So lässt sich ein gutes Gleichgewicht zwischen Sicherheit und Privatsphäre herstellen.
iCloud+ Abo und Home-Hub als Voraussetzung
Wichtig zu wissen: HomeKit Secure Video funktioniert ausschließlich in Verbindung mit einem iCloud+-Abo. Je nach Speicherplan unterscheidet Apple, wie viele Kameras eingebunden werden können:
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50 GB iCloud+ → Unterstützung für 1 Kamera
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200 GB iCloud+ → Unterstützung für bis zu 5 Kameras
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2 TB iCloud+ → Unterstützung für eine unbegrenzte Anzahl von Kameras
Die Aufnahmen werden dabei nicht auf das Speicherlimit angerechnet, sondern separat abgelegt – ein Pluspunkt, der in der Praxis spürbar ist.
Für den Zugriff von unterwegs ist zusätzlich ein sogenannter Home-Hub erforderlich. Das kann ein HomePod, HomePod mini oder ein aktuelles Apple TV sein. Ohne ein solches Gerät lassen sich die Kameras nur im heimischen WLAN nutzen.
Fazit
Im Alltag überzeugt HomeKit Secure Video durch eine schnelle Einrichtung, eine stabile Performance und die enge Integration ins Apple-Ökosystem. Besonders die Gesichtserkennung über die Fotos-App steigert den praktischen Nutzen. Für mich persönlich bietet HSV vor allem einen Vorteil: Barney und Betty jederzeit im Blick zu haben – egal ob von der Couch oder unterwegs.

Nutzer sollten sich jedoch bewusst sein, dass Apple die Auflösung auf 1080p begrenzt, RTSP nicht unterstützt und bei Kameras wie der Eufy Indoor Cam 2K keine Positionssteuerung möglich ist. Wer aber vollständig auf Apple setzt, erhält mit HSV eine der elegantesten und sichersten Lösungen zur Kamera-Integration im Smart Home.