BPG als neues Bild-Format im Web

Es gibt von Fabrice Bellard, dem Entwickler des bekannten Video- und Audio-Konvertierungsprogramms ffmpeg ein neues Format für Bilddateien, es nennt sich BPG (Better Portable Graphics).

Jetzt werdet sich alle fragen, was das soll, es gibt doch schon JPEG und PNG. Noch ein Format?

Ganz einfach: es komprimiert besser und mit weniger Artefakten( diese eklige Klötzchenbildung) in Fotos. Zudem ist es möglich dieses Kompressionsformat mit Javascript-Bibliothek auf den aktuellen Browsern darzustellen.

Welche Vorteile hat das Kompressionsformat BPG: 

• Eine hohe Kompression. Viele Dateien sind kleiner als vergleichbare JPEG bei gleicher Qualität
• Es wird bei den meisten Browsern über einen kleinen Javascript-Dekodierer (gezippt ganze 72 KByte klein) unterstützt
• Es beruht auf einem Subset des offenen HEVC Video-Kompressionsstandards
• Es unterstützt dasselbe Farbraumkompression wie auch JPEG (Graustufen, YCbCr 4:2:0, 4:2:2, 4:4:4) um Bildverluste zu reduzieren. Ein Alpha-Kanal (für Transparenzen) und die Farbräume RGB, YCgCo und CMYK werden unterstützt
• Einen erweiterten Farbumfang von 8 bis 14 bits pro Farbkanal
• Eine wahlweise verlustlose Kompression
• Eine Einbindung verschiedener Metadaten (EXIF, ICC-Farbprofile, XMP)

Was das neue Format bezüglich weniger Artefakten und Kompressionsverlusten schafft, zeigt ein Vergleich des Bildes von Lena im Vergleich zu JPEG. Es ist einfach phänomenal.

Links: BPG  und Rechts: JPEG (Dateigröße 9,4 KByte)

Foto: ©Fabrice Bellard

Und erstaunlich wie gut es es auch mit Alphakanälen umgeht; es schlägt sogar PNG, wenn ich mir die diese Vergleiche mit anderen Formaten beim Alpha-Kanal ansehe.

Die Mozilla-Leute haben im Sommer 2014 einen Test zum Vergleich zu anderen Komprimierungen laufen lassen;BPG ist fast immer Sieger!

Leider lassen sich Bilder im BPG-Format bislang nur mit einem modifizierten ffmpeg erzeugen. Aber ich bin sicher, dass auch GUI-Programme demnächst erhältlich sein werden.

Ich bin gespannt, ob das Format auch einen Platz im Web erringt wie früher WEBM auch, oder gar bestimmte Formate ablösen kann. Interessant wäre das auch für Mobil-Geräte, weil die Kompression kleinere Dateien erzeugt und deswegen der Datenverkehr geringer wird.