Es war in der vergangenen Woche wieder Zeit für die IFA in unserer Hauptstadt und während diese sich schon wieder anderen Veranstaltungen widmet, wie dem Lollapalooza, möchte ich euch gerne mit einem kurzen Resümee beglücken, sowie einfach meine Beobachtungen auf der Messe kundtun, wobei Kommentare sehr, sehr gerne gesehen sind!
Fangen wir also ganz am Anfang an, beim Einlass in das Messe-Gebäude, wo einem der Mund offen stehen bleibt, wie viele Menschen anstehen und wie viele von denen Kinderwagen dabei haben. Ich frage mich immer, muss das sein? Die Messe ist groß, voll und alles ist relativ eng. Muss man da noch mit einem Kinderwagen dort durch? Muss man einem Kleinkind bereits 8h stickige Luft sowie anhaltenden Lärm zumuten?
Natürlich auf der IFA wurden von Halle 1(1) – 5 (1) fast eine komplette Etage nur Haushaltsgeräte etc. gezeigt, was für Muttis und Vatis wirklich interessant sein kann, doch etwaige Kochshows, Produktvorführungen oder ähnliches lassen sich doch aber viel besser ohne ein quengelndes Kleinkind ertragen, oder nicht? Aber apropos Haushaltsgeräte, was die Firmen, wie Siemens, Miele, LG, AEG und auch Grundig, jedes Jahr zeigen, ist wirklich faszinierend.

Stellt man sich vor, dass man Ende 2016 schon auf einem VUX Marmorkochfeld von Grundig kochen könnte, der ein projiziertes Bedienfeld besitzt, oder der Kühlschrank 2017 mit Windows 10 laufen könnte, dann ist man gleichzeitig überrascht, voller Vorfreude, aber auch voller Skepsis. So ist zwar schon und gut, dass alles vernetzt und per Handy-App steuerbar ist, was ich auch schon lieber heute als morgen hätt, aber woher weiß der potentielle Käufer, dass diese Technik wirklich sicher sein wird, sei es vor äußeren Angreifern oder durch Fehlbedienung. Die Hersteller geben keine genaue Antwort, höchstens noch, dass die Technik aktuell ein Prototyp ist und beim Release alles sicher sein wird. Leere Versprechen meiner Meinung nach, denn vor allem ein Kühlschrank mit vollem Windows 10 kann niemals komplett sicher sein. Ich sehe schon die ersten Meldungen mit dem Inhalt: „BKA-Erpressungstrojaner auf smarten Kühlschrank legt Smart Home lahm“, denn so ein Trojaner trifft dann nicht nur den Kühlschrank, sondern auch weitere eventuell mit diesem verbundene Geräte wie automatische Türschlösser oder Heizungsgeräte.

Ein Trojaner infiltriert, wie der Name schon sagt, dann quasi die suggeriert sichere Festung, auch bekannt als dein Zuhause, und blockiert alles. Da helfen meiner Meinung nach auch keine smarten Überwachungskameras, welche ja ebenfalls ausfallen würden, oder eine der gefühlt zwanzigtausend iPhone-Hüllen, was auch so ein Thema ist, worüber ich mich stundenlang ärgern könnte. Die sogenannte iZone z.B. hätte man getrost gegen etwas anderes eintauschen können, wie z.B. für Sicherheitsfirmen, Kaspersky, G Data und Co. Doch nein, man zeigt lieber Hüllen aus Leder, welche so ähnlich aussehen wie die, die drei Stände weiter auch liegen. Selbiges bei den ach so innovativen Möglichkeiten sein Lighting-Kabel aufzurollen und zu verstauen. Wer unseren Twitter-Liveticker verfolgt hat, wird sicherlich gemerkt haben, dass ich diesem Bereich kein Foto gewidmet habe, weil alles nahezu das Gleiche war.
Ist man durch die iZone aber erstmal durch, dann trifft man auf den gigantischen Messeauftritt von LG, wo man den Standdesigner echt mal ein Lob aussprechen kann, denn der Tunnel aus OLED-4K-TVs war einfach zu beeindruckend. Aber auch die Aufteilung und Großzügigkeit der Halle habe ich wirklich sehr geschätzt, denn trotz Lageplan konnte man sich zum Beispiel in der riesen Samsung-Halle „verlaufen“ und wurde aller paar Meter von einem neuen Samsung-Produkt überrascht, was ich ziemlich penetrant fand. Auch war es in der Halle durchgehend ziemlich laut, denn durch die zahlreichen Attraktionen mit der VR-Brille wurde ständig Lärm produziert.
Hier ein Video dazu… @LGBlog #IFA2016 pic.twitter.com/BUZ2FVagq8
— Deskmodder (@Deskmodder) 3. September 2016
Sony hatte das Ganze meiner Meinung nach etwas eleganter gelöst, denn bei der PlayStation VR wurde gesittetes Anstehen erwartet und ab und zu lief auf den Bannern mal ein großer Einspieler, der zwar dann auch entsprechend laut war, aber eben nicht auf Dauer.
Wie auch immer, nachdem man dann 6 Hallen hinter sich hat, wobei vor allem die Telekom-Halle designtechnisch unter diesen hervorragt, schmerzen die Füße bereits und es wurde Zeit für eine Pause. Natürlich stehen einem auch sofort Möglichkeiten zum Kauf von Speisen zur Verfügung, welche logischerweise nicht moderat sind. So habe ich dem Preis nach einen 8€ Luxus-Burger gegessen, welcher aber nicht wirklich besser war als ein Big Mac bei McDonalds. Aber irgendwie müssen ja die kostenlosen Presseausweise auch finanziert werden, der mir im Übrigen die lange Schlange am Morgen erspart hat.
Nach dem Essen bin ich dann mehr oder weniger im schnellen Wechselschritt die restlichen über 15 Hallen abgelaufen, wobei ich persönlich wirklich von den Haushaltsgeräteherstellern angetan war, da diese Technik präsentieren, welche wirklich für unsere nähere Zukunft interessant werden könnte, denn schließlich ist die Küche bei vielen bisher ziemlich analog geblieben. Persönlich war ich da sehr von dem Kochfeld von Panasonic angetan, wo man den Induktionstopf überall auf der Arbeitsplatte platzieren kann, um zu kochen. Interessant fand ich aber auch die neuen Kopfhörer von Skullcandy, da man bei diesen den Bass wirklich (angenehm) am Kopf spüren konnte.
Schlussendlich bin ich von der IFA mit zahlreichen neuen Eindrücken und Vorfreuden wieder nach Hause gekommen, welche ich in diesem Beitrag zwar etwas vernachlässigt habe, wobei es mir aber darum ging, vor allem denen, die überlegen nächstes Jahr mal zur IFA zu fahren, zu zeigen, dass ein eintägiger Messebesuch auf jeden Fall nicht ausreichend ist und dieser echt an den Nerven zerrt. Meine Freunde hatten mir auch erzählt, dass diese auch manchmal regelrecht überfordert waren, weil man sich nicht sonderlich gut auskennt und die Firmen mit zahlreichen Fach- und Marketingbegriffen wild um sich werfen. Auch macht die nicht allzu frische Luft einen ziemlich schnell müde, weswegen ich ein Mittagessen an der freien Luft nur empfehlen kann!
Solltet ihr unseren Liveticker zur IFA verpasst haben, dann könnt ihr euch diesen nachfolgend nochmal anschauen.
„Ich frage mich immer, muss das sein? Die Messe ist groß, voll und alles ist relativ eng. Muss man da noch mit einem Kinderwagen dort durch?“
Aus meiner Erinnerung an die Zeiten, da das Blag noch nicht auf eigenen Füßen stehen geschweige denn laufen konnte: Ja muss man, wenn man denn das Kind nicht stundenlang alleine zu Hause lassen will und sich trotzdem nicht ausschließen lässt von Leuten, die trotz zwei freier Arme, die keinen Kinderwagen schieben müssen, sich all der Hindernisse wegen fürchterlich eingeschränkt fühlen bei ihren Streifzügen. Willkommen in der Welt der Erwachsenen!
Wenn man doch unbedingt auf die Messe muss, dann könnte man doch auch mal Oma und Opa oder den Freundeskreis fragen, ob die nicht eventuell für einen Tag mal aufpassen könnten oder nicht?
Ich weiß, dass viele Erwachsene ungern ihre Kinder in fremde Hände geben, aber meiner Meinung nach ist es falsch ein so kleines Kind auf eine dauerhaft laute Messe zu schleppen und vor allem in Zeiten der totalen Vernetzung und dem perfekten Mobilfunkausbau auf der IFA sollte es doch kein Problem sein, wenn das Kind bei Freunden oder O&O bleibt. Schlussendlich ist die Messe auch noch im nächsten Jahr.
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„Nach dem Essen bin ich dann mehr oder weniger im schnellen Wechselschritt die restlichen über 15 Hallen abgelaufen, wobei ich persönlich wirklich von den Haushaltsgeräteherstellern angetan war, da diese Technik präsentieren, welche wirklich für unsere nähere Zukunft interessant werden könnte, denn schließlich ist die Küche bei vielen bisher ziemlich analog geblieben.“
Gewöhnlicherweise legt man an Haushaltsgeräte das Kriterium der Nützlichkeit an – wie interessant sie noch darüberhinaus sind, können ja dann die entscheiden, die ein Bügeleisen nicht zum Bügeln und einen Kühlschrank nicht zum Kühlen brauchen. In dem Maße, wie man dem zahlenden Publikum den Sinn digitaler Herdplatten und Mixer verklickern kann, lässt sich Geld verdienen mit Geräten, deren ursprünglicher Nutzen wo anders liegt als in dem, was der digitale Nonsens ermöglicht.
Stimmt, da hast du recht!