BIOS-Update

[MaximalAhnungslos]

Hallo,
hoffentlich könnt ihr einem maximal ahnungslosen Menschen einen kleinen Tipp geben. Es geht um mein gerade begonnenes BIOS-Update. Ich spiele immer alle Updates ein, die mir der Intel Treiber- und Supportassistent vorschlägt. Nun hat er ein neues BIOS-Update vorgeschlagen (ANRPL357) - Googlesuche ergab, dass es die Version 0027 vom Sommer 2023 ist, bei mir ist installiert Version 0026 vom Frühjahr. Ich habe das neue Update wie immer anlaufen lassen, aber es sah diesmal sehr anders aus. Auf dem schwarzen Fenster mit weißer Schrift, das jedesmal aufgeht, stand diesmal viel weniger Text:

Intel Firmware Update Utility v5.13.00.2105
Intel Bios Guard Technology Is Enabled

Reading flash ... done
- System Secure Flash ... Enabled
- FFS Checksums ... Pass
Press any key to reset.

Bei den bisherigen Bios-Updates war immer eine ganze Menge Text durchgelaufen, und man sollte am Ende "y" drücken, wenn man "ready to proceed" oder ähnlich wäre (weiß es nicht mehr auswendig), von einem Reset war nie die Rede gewesen.
Weil ich jetzt Angst hatte, etwas falsch zu machen (ich möchte ja nichts resetten, nachher geht des Computer hinterher nicht mehr an ), habe ich das Fenster einfach wieder geschlossen. Im Supportassistenten steht nun: "Installation ist fehlgeschlagen mit Fehlercode - 1073741510"
Hat jemand einen Tipp, was ich tun soll?
Danke schon einmal!

[Tante Google]

[moinmoin]

Also mit dem, was da steht, wurde die Installation abgebrochen.
Hättest ruhig irgendeine Taste drücken können, da das Update dann rückgängig gemacht wird.

Hast du mal auf der Herstellerseite nachgeschaut, ob das Firmware-Update dort auch angeboten wird?
Um ehrlich zu sein, diesen Tools traue ich nicht so.

[Ossilotta]

von dem Tool kann ich auch nur abraten. Ich gehe da lieber auf die Herstellerseite und schaue dort nach. Da bist Du auf der sicheren Seite.
Habe es ausprobiert und dann direkt wieder gelöscht, nachdem ich die Daten mit denen vom Hersteller abgeglichen habe.

[MaximalAhnungslos]

So weit ich es beurteilen kann, steht es hier auf der Intel-Webseite:
https://www.intel.com/content/www/us/en ... pl357.html

Habe es ausprobiert und dann direkt wieder gelöscht, nachdem ich die Daten mit denen vom Hersteller abgeglichen habe.

Du hast genau dieses Update ausprobiert? Und ist der Computer damit gelaufen (entschuldigt bitte meine diesbezüglich "einfache Sprache" )

[moinmoin]

Wenn du einen dieser NUCs hast, wie dort steht (Intel® NUC13 Pro [Kit/Mini PC] NUC13AN[x][x]/NUC13YV[x]) dann ists schon richtig.

[MaximalAhnungslos]

Wenn du einen dieser NUCs hast, wie dort steht (Intel® NUC13 Pro [Kit/Mini PC] NUC13AN[x][x]/NUC13YV[x]) dann ists schon richtig.

Gut, danke.

Allerdings verstehe ich eines noch nicht ganz. Du schriebst:

Hättest ruhig irgendeine Taste drücken können, da das Update dann rückgängig gemacht wird.

Warum sollte Intel zuerst das Update anbieten, und es dann im nächsten Atemzug wieder vernichten?
Dieses „any key to reset“ erschien schon nach wenigen Sekunden, eben nachdem das schwarze Fenster mit der weißen Schrift aufgegangen und sich mit den paar Zeilen Text gefüllt hatte. Die Aufforderung kam also im Zuge des Updatevorgangs. Man muss entweder irgendeine Taste drücken, oder eben das Fenster schließen und das Ganze damit abbrechen.

[moinmoin]

Ist wie bei einem Windows-Update, welches nicht installiert werden kann und rückgängig gemacht wird.
Da liegt irgendein Problem vor. Daher der Abbruch.

Ich packe mir solche Updates (als *.cab) immer auf einen Stick und mache es direkt im BIOS-Menü.
Ist sicherer, da Windows dann nicht läuft.

[MaximalAhnungslos]

Ist wie bei einem Windows-Update, welches nicht installiert werden kann und rückgängig gemacht wird.
Da liegt irgendein Problem vor. Daher der Abbruch.

Jetzt ist es mir klar, danke!

Ich packe mir solche Updates (als *.cab) immer auf einen Stick und mache es direkt im BIOS-Menü.
Ist sicherer, da Windows dann nicht läuft.

Warum ist es sicherer, wenn Windows dabei nicht läuft? (Ich frage nur, weil ich es bisher immer laufen hatte während der Updates)

[moinmoin]

Man kann beides machen, klar.
Aber Windows kann da durchaus auch mal dazwischenfunken. Und um das auszuschließen, mache ich es immer über Stick / BIOS-Menü

[MaximalAhnungslos]

Danke.

Aber wie gehe ich nun am besten vor? Ich habe keine Ahnung, was "*.cab" heißt, und wüsste gar nicht, wie man ein Update direkt im BIOS-Menü macht. Da kann man sicher viel falsch machen, und am Ende läuft der Computer gar nicht mehr. Ich bin sicher, dass ich das hinbekommen würde (dass er nicht mehr läuft).
Braucht man dieses Update überhaupt?

[MaximalAhnungslos]

edit: Ich habe natürlich gegoogelt, dass .cab ein Dateiformat ist. Aber ich könnte damit nicht umgehen.

[moinmoin]

Sorry, meinte natürlich *.CAP nicht *.cab

https://downloadmirror.intel.com/782088 ... eNotes.pdf
Hier stehen die Änderungen, die gemacht wurden.

Auf der Seite kannst du dir die AN0027.CAP herunterladen
https://www.intel.com/content/www/us/en ... pl357.html

Die kopierst du auf einen Stick.
Danach kannst du neu starten und ins BIOS wechseln. (Musst mal schauen, sicherlich über die Entf-Taste)
Dort kannst du dann über die F7 Taste das BIOS-Update durchführen

[Purgatory]

Warum ist es sicherer, wenn Windows dabei nicht läuft? (Ich frage nur, weil ich es bisher immer laufen hatte während der Updates)

Also, selbst wenn es ein Dual BIOS (bei den wenigsten) ist, von dem man ein gebricktes BIOS wieder zurückspielen kann bzw. überhaupt wieder starten kann, gibt es immer ein Risiko. Völlig egal ob man via Betriebssystem, DOS Basis oder innerhalb des BIOS flasht.
Moderne und gut ausgestattete Mainboards haben dafür einen Flash Button dem ein spezieller USB Port zugeordnet ist. Mit dem kann man ein gebricktes BIOS wiederherstellen, zumindest oft.
Kommen wir aber speziell zu Deiner Frage. Ein vernünftig ausgeführtes BIOS Update beginnt immer damit das BIOS vor dem Flash zunächst mal zu resetten, also auf Werkseinstellungen. Mit diesen Einstellungen startet man neu. Dann flasht man das BIOS via DOS Basis oder innerhalb des BIOS selbst. Und achtet genau darauf ob die Prüfsumme stimmt bevor man wirklich anfängt zu flashen. Während das BIOS flasht macht man absolut nichts, keine Taste drücken, nichts einstecken oder abziehen, nichts. Ist das BIOS erfolgreich geflasht macht man einen Neustart, zunächst mit den Standardeinstellungen. Läuft alles kann man sein BIOS wieder so einstellen wie man es mag.

Kommen wir zu den Windows Tools die das können und vom jeweiligen Hersteller hoch angepriesen werden. Ja, ganz oft passiert überhaupt nichts, aber die Wahrscheinlichkeit ist höher. Nehmen wir an Du flashst das BIOS via Windows und nun möchte irgendein Programm, es mag ein Virenscanner sein, wissen was da vor sich geht und funkt in den Prozess rein. Nun kann es sein, dass ein "Dreher" passiert, sprich aus einer 0 wird eine 1 gemacht oder umgekehrt. Oder schlimmer noch, mittendrin wird der Flashprozess abgebrochen.
Im ersten Fall kann vermeintlich erstmal alles gut sein, aber der Rechner hat auf einmal mit Instabilitäten zu kämpfen die vorher nicht da waren. Im letzeren Falle wird der Rechner nicht mehr hochfahren.
Was diese Tools auch nicht machen, können sie ja auch nicht, ist das BIOS vorher zu resetten. Das ist insofern wichtig wenn der Hersteller mit dem Update neue Funktionen einbaut oder auch welche streicht. Das können auch versteckte Optionen sein die man nicht zu Gesicht bekommt. Das neue BIOS erwartet hier Standardwerte und sind die nicht vorhanden (kann auch nur ein geladenes XMP Profil sein) kann es sein, dass falsche Werte geschrieben werden. Oft geht es auch ohne Reset gut, speziell dann wenn man das BIOS eh nicht ändert. Und darauf bauen die Hersteller. Denn jeder der sich in den Untiefen eines UEFIs auskennt und weiß was er da tut wenn er was verstellt wird so ein Tool niemals nutzen.

Man muss sich immer wieder vor Augen halten, dass auch heute noch ein BIOS Update immer mit einem Risiko verbunden ist. Möchte man es maximieren flasht man halt über das Betriebssystem.

[MaximalAhnungslos]

Danke für die Anleitung.

Ich weiß, dass es für einen Fachmann frustrierend ist, so etwas zu lesen, aber könntest du mir bitte noch sagen, in welchem "Zustand" das Update gegenwärtig auf meinem PC ist:
- ich hatte ja im Installationsassistenten auf "Installieren" geklickt
- der Vorgang hat begonnen
- wenig später kam diese Reset-Aufforderung
- ich habe aber kein Reset vorgenommen, sondern das Fenster einfach geschlossen.

Befinden sich jetzt noch irgendwelche Reste des Updates auf dem PC, die irgendwann "aus der Ecke springen und das System abwürgen" können, z.B. wenn ich ihn das nächste Mal herunterfahre und wieder starte?

[moinmoin]

Welches BIOS-Update jetzt installiert ist, kannst du im BIOS direkt ablesen. Sollte das vorherige sein.
Solange du da das Tool nicht startest, wird auch nichts unternommen.

Wenn du jetzt das Update direkt über das BIOS machst und danach dann das Tool startest, sollte die Meldung kommen "alles aktuell".