Festplatte schwächelt - Deutung bitte

Pender · Beitrag von **Pender** » 09.10.2023, 16:52

Hallo Alle!

Beim Booten stoppte das HP-Bios erstmals, informierte mich mit dem folgenden Text:

1720-SMART-Festplatte hat drohenden Ausfall erkannt.
Fehlerhaftes Attribut: SATA0
Fehlerhaftes Attribut: #05

(Drücke F1 zum booten)

Also man kann danach wie gewohnt booten und Windows10 funktioniert immer wieder problemlos und auch längere Zeiten.

Habe dann mal CrystalDisc probiert und es zeigte folgendes:

CrystalDiskInfo_20231009164329.png

Ich verstehe davon nicht viel und weiß nicht was das in der Realität bedeutet, denn das System läuft aktuell gut *schulterzuck*

Wahrscheinlich kaufe ich mir schon mal eine Festplatte, oder?

Eine neue Windows-Lizenz werde ich mir dann wohl auch kaufen müssen, oder?

Was meint ihr zu der Lage?

Beitrag von **Tante Google** » 09.10.2023, 16:52

John-Boy · Beitrag von **John-Boy** » 09.10.2023, 17:46

Wenn schon HP warnt ist die Platte bald nicht mehr bootfähig... mache ein Image der Platte mit Macrium Reflect und spiele dieses auf eine neu Platte vorzugsweise SSD in gleicher oder größerer Größe.
Eine neue Lizenz brauchst du nicht

Javora · Beitrag von **Javora** » 09.10.2023, 18:28

Das Tool zeigt für https://www.seagate.com/docs/pdf/de-DE/ ... 101de.pdf
u. a. bei 05 einen abstrakten Grenzwert von 36 an, dieser wurde danach bereits erreicht.
Das Ergebnis (Screenshot/ Fenster nicht erweitert) scheint jedoch unvollständig zu sein.

Das Teil hat schon eine beachtliche Laufzeit weg. Ganz wesentlich mehr
hatte ich mal bei einer Samsung HDD.
Vgl. z.B.
https://www.it-daily.net/speicherguide/ ... stplatten

Schnellstens Daten sichern empfiehlt sich und nach Ersatz umschauen
(wenn Ausfall/ etwaiger Datenverlust eine Bedeutung haben kann).

Bei dem jetzigen Stand wahrscheinlich besser, vor Datensicherungen/ Austausch Platte von Experimenten jeder Art*) abzusehen [*) um zu schauen, inwieweit damit eine (restriktive) Nutzung noch sinnvoll sein kann (bspw. extern)].
Gehe daher an der Stelle jetzt erst gar nicht drauf ein.

Natürlich könnte bspw. mit Segate Tool gecheckt werden, könnte aber auch die letzte Aktion sein, die Installation und der Check.
Wenn, hätte zeitiger auf Korrektur etwaiger logischer Fehler hingewirkt
werden müssen, um zu schauen, wie beeinflussbar. Doch wie gesagt, die Betriebsstunden sind nicht gering.

Purgatory · Beitrag von **Purgatory** » 09.10.2023, 18:47

Das Problem sind die wiederzugewiesenen Sektoren. Im Prinzip bedeutet das nur dass die Festplatte fehlerhafte Sektoren festgestellt hat, diese Sektoren als defekt markiert, und dafür andere zuweist.
Das kann ein physisches Problem sein muss es aber nicht. Wir nehmen mal an die Festplatte ist mit schreiben beschäftigt, beschreibt gerade einen Sektor und plötzlich ist der Strom weg. Rein logisch betrachtet in Hinsicht der Festplatte müssten die Daten auf diesem Sektor sein, beim nächsten Start der Festplatte aber ist dieser Sektor nicht mehr lesbar, da die Daten nicht zu hundert Prozent geschrieben werden konnten. Ergo trägt die Festplatte im SMART Protokoll einen Fehler ein. Das kann passieren und ist bis zu einem gewissen Grad auch völlig ungefährlich. Blöd wird es nur wenn die Sektoren physisch defekt sind. Die Festplatte schreibt also Daten darauf die nicht mehr lesbar sein können. Somit kommt der nächste Eintrag im Protokoll. Gefährlich wird es wenn der SMART Wert innerhalb kürzester Zeit relativ rasant steigt. Das ist ein garantiertes Zeichen, dass die Festplatte langsam am sterben ist.

Und sehe ich mir Deine Betriebsstunden der Platte an sind wir bei über 4,5 Jahren die die Festplatte quasi durchgehend gelaufen ist. Dazu kommen Spin on und Spin offs, also das ein und ausschalten der Platte die ebenfalls die Mechanik belasten.
Es kommt jetzt darauf an wie der Rechner behandelt wurde. Wurde öfter mal, weil ein Update mal hakte oder so, der Strom einfach gezogen oder ist das sozusagen nie passiert? Im ersten Falle ist der Wert nicht unbedingt schlimm sollte aber, im Hinblick auf die Betriebszeit der Festplatte, im Auge behalten werden. Im zweiten Falle ist schon mit ziemlicher Sicherheit davon auszugehen, dass das physische Fehler sind. Um feststellen zu können ob es logische oder physische Fehler auf der Festplatte sind gibt es bei den jeweiligen Herstellern Tools die das prüfen können und das SMART Protokoll ggf. anpassen.

Schluss oder endlich würde ich mich, im Hinblick auf die Betriebsstunden, aber mit einer neuen Festplatte anfreunden.

Pender · Beitrag von **Pender** » 09.10.2023, 20:00

Danke soweit, noch startet und arbeitet er problemlos - muss nur immer F1 drücken : )

Fange an zu sichern und habe geguckt ob man mit meinem Win10Pro auch auf einer neuen Platte den Key wieder nutzen kann - hab das gefunden:

Slmgr -upk

https://basic-tutorials.de/ratgeber/sof ... -erklaert/

Weiß jemand ob das so funzt?

Oder weiß jemand wo es günstig seriöse Keys gibt? MySoftware oder so hatte meinen Key Win10Pro64 für 19,99 damals, heute 23 - Win10Home für 17. Brauche ich als Standardnutzer PRO oder reicht Home?

Dann zur festplatte, mal Online Computerläden-Flyer geguckt, überlege ob wieder eine SATA/HDD oder diese für mich "neuen" SSD? Preislich liegen die nicht so weit auseinander? Bekomme ich mit der SSD auch auf ähnliche Laufzeiten oder sind die früher platt?

Purgatory · Beitrag von **Purgatory** » 09.10.2023, 21:13

Mit einer SSD kommst Du sogar auf höhere Laufzeiten da sie keinerlei mechanische Bauteile hat. Bei einer SSD kommt es darauf an was für einen Speicher Du wählst. SLC wirst Du im Consumerbereich nicht mehr finden, schade aber ist so. MLC Speicher ist hier aber noch anzutreffen wenn auch extremst wenig, ganz oft aber TLC der aber nicht unbedingt schlechter ist. Für den Normalanwender reicht TLC aber komplett aus. Die sehr günstigen SSDs bauen auf QLC.
Um es kurz und möglichst simpel zu erklären worum das hier geht. SLC speichert ein Bit pro Zelle, MLC zwei, TLC drei, QLC vier. Das sind alles Schreibvorgänge auf der SSD. Während mit einem Bit alles schnell mit einem Schreibvorgang abgespeichert wird müssen MLC und darunter mehrere Schreibvorgänge absolvieren bis alles gespeichert ist. Da sich die Haltbarkeit einer SSD dadurch definiert wie oft die Speicherzellen beschrieben werden können, schneidet QLC hier deutlich am schlechtesten ab.

Das ist auch alles richtig aber die gesamten Rechenwerte beziehen sich auf Menschen die täglich mehrere GB an Daten speichern.
Für den Normaluser, der hier und da mal einen Download macht, mal ein Worddokument speichert, im Browser was macht, oder mal ein Video schaut, reicht QLC über viele Jahre aus. Die Zeiten wo eine SSD möglichst wenig beschrieben werden sollte sind zum Glück vorbei. Im normalen Gebrauch, also mal ein Spiel installieren etc. Gedöns, sollte eine SSD über lange Jahre halten. Orientiere Dich an den TBW (Terrabyte written) die vom Hersteller angegeben werden. Bei meiner 980 pro mit 1TB sind das 600 TB, sprich die Zellen dürfen 600 mal überschrieben werden bis der Hersteller sagt die SSD könnte kaputt gehen. 600 TB ist eine Hausnummer die man auch erstmal erreichen muss. In meinem Einsatzgebiet für die 980 pro tippe ich so auf 6-7 Jahre. Schluss oder endlich würde ich immer eine TLC SSD wählen, und QLC als Datengrab.

Ich würde auf jeden Fall keine HDD mehr wählen, mit einer SSD bekommst Du einen spürbaren Schub in Sachen Geschwindigkeit. Das gesamte Betriebssystem fühlt sich einfach besser an. Spiele und so, vergiss es, da muss eine NVME mit Direct Storage ran damit man einen wirklichen Schub gegenüber einer Sata SSD bekommt. Aber über SATA? Nimm auf jeden Fall eine SSD. Einen größeren "Wow-Effekt" kannst Du nicht haben. Die Samsung 870 Evo ist z.B. eine sehr gute Sata SSD, nur als Tipp.

Jim · Beitrag von **Jim** » 09.10.2023, 21:30

hi,
die HDD ist "fertig". Eine SSD würde Wunder wirken (auch wenn nur SATA-2)
theoretisch könntest du die HDD auf SSD "clonen", aber nicht alle Apps beseecher das "ausrichten" der SSD

Frage : nur 1 OS oder mehrere ?
die HDD hat wohl 3 Partitionen

Pender · Beitrag von **Pender** » 09.10.2023, 22:32

Nur 1 OS

Hat das mit dem Schlüsselübertragung des Windowskey mal jemand probiert, also in ein frisch installiertes System?

Naja, habe ja ein "aufgefrischtes" System und die Kiste läuft aktuell so gut wie lange nicht, schnell, ohne Fehler, ohne einfrieren oder Bluescreens - wenn ich nicht die Warnung beim Booten bekommen hätte, dann hätte ich gedacht die Platte läuft noch ein paar Jahre : )

Pender · Beitrag von **Pender** » 10.10.2023, 13:31

Die Grafikkarte hat sich ungefähr nach 30K verabschiedet, schnell und schmerzlos, die HDD nach knapp 50K, da frage ich mich hat die CPU einen ähnlichen Haltbarkeitszeitraum? Das Netzteil? Muss ich schon mal vorsorgen? : )

Jim · Beitrag von **Jim** » 10.10.2023, 14:47

hi,
grundsätzlich können alle Teile eines PC ausfallen
bei Mechanischen Teile ist es klar aber auch Chips und andere Bauteile "altern"

es ist auch ein Problem der Hitze welche Teile schneller "altern" lässt
beim Netzteil, besonderes wenn ein "billiges", sind es die Kondensatoren welche sich "auf-wölben"

die CPU schaltet runter wenn die zu heiss wird.
wenn die Kühlung richtig funktioniert ist es meistens das letzte was kaputt geht

Pender · Beitrag von **Pender** » 10.10.2023, 16:46

Klar, ist insgesamt ein altes System, relativ, und wohl nur eine Frage der Zeit bis wieder etwas kaputt geht.

Wenn die Flüster-PCs nicht so teuer wären würde ich mir mal ein neues System kaufen. Oder diese Mini-Systeme finde ich auch interessant.

Hoffentlich klappt das clonen der Festplatte, dann spare ich immerhin die Windows-Lizenz.