Erstellung einer tagesaktuellen Windows-ISO
Verfasst: 06.03.2023, 16:42
Letzte Aktualisierung: 2023-03-06 um 20:50 Uhr
Ich habe in mehreren Threads darauf hingewiesen, daß die Offline-Integration von Updates in ein Windows-ISO nicht immer gelingt. Es wird immer irgendwas fehlen oder sich irgendwie verhaken, Updates für Defender & Konsorten lassen sich sowieso nicht integrieren. Einzige Abhilfe ist die Online-Integration bzw. -Installation, also eine echte Installation von Windows und Besuch von "Windows Update". Nur dort bekomme ich wirklich alle Updates angeboten und installiert.
Wir werden alle Schritte in einer "virtuellen Maschine" (VM) ausführen, da wir so erstens keinen zweiten PC oder ein Dual-Boot benötigen, zweitens bietet uns die VM eine annähernd hardware-neutrale Umgebung für die Installation von Windows.
Die VM:
Großer Vorteil einer VM ist, daß ich das Hostsystem nicht dauernd neustarten muß. Die Installation und auch die vielen Neustarts laufen dort ziemlich schnell ab, was die Installation der Updates sehr beschleunigt. Ich arbeite meistens mit "Hyper-V" von Windows (ist in jedem aktuellen Windows vorhanden, muß aber erst aktiviert werden). Es sollten folgende Einstellungen gesetzt werden (andere Einstellungen führen zu Fehlern):
- Typ: Generation 2 (erst ab Windows 10 fehlerfrei möglich)
- RAM: 2048 bis 4192 mb, dynamischen RAM aktivieren
- Integrationsdienste: Alle aktiviert
- Prüfpunkte: deaktiviert
TIPP: Wer sich viel Arbeit ersparen möchte, schaut in diesen Thread: viewtopic.php?t=29978
Mit den im Archiv vorhandenen Scripts wird die VM automatisch erstellt und eingerichtet. Benötigte Tools (NTlite, GimageX, DISM++) sind darin bereits vorhanden und vorkonfiguriert (alle Tools sind portable).
Installation und Sysprep:
Wir wählen in der VM als Installationsmedium das gewünschte ISO und starten die VM. Wir bestätigen EULA und weiteres, wählen die gewünschte Windows-Edition und installieren in den freien Festplattenplatz. Auch hier TIPP: Das Script "Install_to_HyperV" aus dem Archiv macht das alles automatisch.
Die Installation sollte komplett durchlaufen, wir erstellen keinen Benutzer, sondern drücken im OOBE (Benutzererstellung) die Tasten STRG-Shift-F3 und gelangen nach einem Neustart auf den Desktop. Wenn wir bis hier gekommen sind, ist die erste große Hürde geschafft! Wir befinden uns im "Audit-Modus" (zu erkennen am Fenster "Systemvorbereitungs-Tool") und können WU (Windows-Update) besuchen. Nach erfolgter Installation der Updates und Neustart besuchen wir nun mehrmals WU, bis wir den ersehnten Hinweis bekommen, daß Windows auf dem aktuellen Stand ist und "keine Updates verfügbar" sind.
Hinweis: Ich kann an dieser Stelle auch weitere Software installieren und "Edge" aktualisieren. Da wir allerdings im Audit-Modus sind, werden Einstellungen von Windows und Software nicht in das ISO übernommen (genauer: nur in den eingebauten Administrator).
Wir führen eine komplette Datenträgerbereiningung (Ausführen: cleanmgr /verylowdisk) durch. Da wir nach jedem Neustart immer wieder im "Audit-Modus" landen (was richtig ist), werden wir nun das System generalisieren und herunterfahren: Im Fenster "Systemvorbereitungs-Tool" wählen wir "OOBE", "Verallgemeinern" und "Herunterfahren". SysPrep wird ausgeführt, das System fährt herunter.
Weitere Info zu "SysPrep findest Du hier: viewtopic.php?p=392685#p392685
Capture:
Wenn wir den obigen TIPP genutzt haben, finden wir den virtuellen Datenträger "Audit.VHDX" im Ordner VM. Diese VHDX enthält unser aktualisiertes Windows, das wir nun in eine "install.wim" umwandeln möchten, um später wieder davon installieren zu können. Seit Windows 8 können wir diesen virtuellen Datenträger mit Rechtsklick "Bereitstellen" - die VHDX wird als virtuelles Laufwerk im Explorer sichtbar.
Ich führe an dieser Stelle bereits eine weitere Bereinigung mit "DISM++" durch. Das virtuelle Laufwerk erscheint in DISM++ und kann über "Festplattenbereinigung gescannt und augeräumt werden. Dies entfernt einige Daten, die NTlite scheinbar übersieht, außerdem werden viele Daten komprimiert. Kann man machen, muß aber nicht - Ersparnis liegt später bei ca. 2 GB im installierten Windows.
Den Inhalt dieses Laufwerks werden wir nun "einfangen (Capture) - ich mache das immernoch mit "GimageX" (siehe TIPP).
GimageX: "Source" ist das virtuelle Laufwerk, "Destination" ist der Speicherort des Captures. Das Capture muß zwingend "install.wim" heißen, da es sonst später nicht installiert werden kann. Die Felder "Name" und "Discription" können angepasst werden, muß man aber nicht. Siehe auch hier: https://www.autoitconsulting.com/site/software/gimagex/
Hinweis: Das Capture wird durch den "Windows Defender" extrem verlangsamt. Am besten vorübergehend den Echtzeitschutz deaktivieren.
Die "install.wim" befindet sich in einer entpackten ISO im Ordner "sources". Es macht also Sinn, unsere ursprünglich verwendete Windows.iso mit z.B. 7zip zu entpacken und die vorhandene "install.wim" dort zu ersetzen. Hinweis: Sollte sich in "sources" eine "install.esd" befinden, so kann diese gelöscht werden, es ist nur die "install.wim" erforderlich.
Erstellung der tagesaktuellen ISO:
Die Erstellung der ISO führt uns wieder in diesen Thread zurück: viewtopic.php?t=29978
Alle weiteren Schritte führen wir mit "NTlite" durch (Bearbeitung, Bereinigung, Anpassung, etc), abschließend erstellen wir mit NTlite unsere aktuelle "Ntlite.iso". Ich empfehle aber, erstmal eine neue "Windows.iso" ohne irgendwelche Bearbeitung zu erstellen - diese dient uns später als Basis für weitere Bearbeitung mit Ntlite.
Ich habe in mehreren Threads darauf hingewiesen, daß die Offline-Integration von Updates in ein Windows-ISO nicht immer gelingt. Es wird immer irgendwas fehlen oder sich irgendwie verhaken, Updates für Defender & Konsorten lassen sich sowieso nicht integrieren. Einzige Abhilfe ist die Online-Integration bzw. -Installation, also eine echte Installation von Windows und Besuch von "Windows Update". Nur dort bekomme ich wirklich alle Updates angeboten und installiert.
Wir werden alle Schritte in einer "virtuellen Maschine" (VM) ausführen, da wir so erstens keinen zweiten PC oder ein Dual-Boot benötigen, zweitens bietet uns die VM eine annähernd hardware-neutrale Umgebung für die Installation von Windows.
Die VM:
Großer Vorteil einer VM ist, daß ich das Hostsystem nicht dauernd neustarten muß. Die Installation und auch die vielen Neustarts laufen dort ziemlich schnell ab, was die Installation der Updates sehr beschleunigt. Ich arbeite meistens mit "Hyper-V" von Windows (ist in jedem aktuellen Windows vorhanden, muß aber erst aktiviert werden). Es sollten folgende Einstellungen gesetzt werden (andere Einstellungen führen zu Fehlern):
- Typ: Generation 2 (erst ab Windows 10 fehlerfrei möglich)
- RAM: 2048 bis 4192 mb, dynamischen RAM aktivieren
- Integrationsdienste: Alle aktiviert
- Prüfpunkte: deaktiviert
TIPP: Wer sich viel Arbeit ersparen möchte, schaut in diesen Thread: viewtopic.php?t=29978
Mit den im Archiv vorhandenen Scripts wird die VM automatisch erstellt und eingerichtet. Benötigte Tools (NTlite, GimageX, DISM++) sind darin bereits vorhanden und vorkonfiguriert (alle Tools sind portable).
Installation und Sysprep:
Wir wählen in der VM als Installationsmedium das gewünschte ISO und starten die VM. Wir bestätigen EULA und weiteres, wählen die gewünschte Windows-Edition und installieren in den freien Festplattenplatz. Auch hier TIPP: Das Script "Install_to_HyperV" aus dem Archiv macht das alles automatisch.
Die Installation sollte komplett durchlaufen, wir erstellen keinen Benutzer, sondern drücken im OOBE (Benutzererstellung) die Tasten STRG-Shift-F3 und gelangen nach einem Neustart auf den Desktop. Wenn wir bis hier gekommen sind, ist die erste große Hürde geschafft! Wir befinden uns im "Audit-Modus" (zu erkennen am Fenster "Systemvorbereitungs-Tool") und können WU (Windows-Update) besuchen. Nach erfolgter Installation der Updates und Neustart besuchen wir nun mehrmals WU, bis wir den ersehnten Hinweis bekommen, daß Windows auf dem aktuellen Stand ist und "keine Updates verfügbar" sind.
Hinweis: Ich kann an dieser Stelle auch weitere Software installieren und "Edge" aktualisieren. Da wir allerdings im Audit-Modus sind, werden Einstellungen von Windows und Software nicht in das ISO übernommen (genauer: nur in den eingebauten Administrator).
Wir führen eine komplette Datenträgerbereiningung (Ausführen: cleanmgr /verylowdisk) durch. Da wir nach jedem Neustart immer wieder im "Audit-Modus" landen (was richtig ist), werden wir nun das System generalisieren und herunterfahren: Im Fenster "Systemvorbereitungs-Tool" wählen wir "OOBE", "Verallgemeinern" und "Herunterfahren". SysPrep wird ausgeführt, das System fährt herunter.
Weitere Info zu "SysPrep findest Du hier: viewtopic.php?p=392685#p392685
Capture:
Wenn wir den obigen TIPP genutzt haben, finden wir den virtuellen Datenträger "Audit.VHDX" im Ordner VM. Diese VHDX enthält unser aktualisiertes Windows, das wir nun in eine "install.wim" umwandeln möchten, um später wieder davon installieren zu können. Seit Windows 8 können wir diesen virtuellen Datenträger mit Rechtsklick "Bereitstellen" - die VHDX wird als virtuelles Laufwerk im Explorer sichtbar.
Ich führe an dieser Stelle bereits eine weitere Bereinigung mit "DISM++" durch. Das virtuelle Laufwerk erscheint in DISM++ und kann über "Festplattenbereinigung gescannt und augeräumt werden. Dies entfernt einige Daten, die NTlite scheinbar übersieht, außerdem werden viele Daten komprimiert. Kann man machen, muß aber nicht - Ersparnis liegt später bei ca. 2 GB im installierten Windows.
Den Inhalt dieses Laufwerks werden wir nun "einfangen (Capture) - ich mache das immernoch mit "GimageX" (siehe TIPP).
GimageX: "Source" ist das virtuelle Laufwerk, "Destination" ist der Speicherort des Captures. Das Capture muß zwingend "install.wim" heißen, da es sonst später nicht installiert werden kann. Die Felder "Name" und "Discription" können angepasst werden, muß man aber nicht. Siehe auch hier: https://www.autoitconsulting.com/site/software/gimagex/
Hinweis: Das Capture wird durch den "Windows Defender" extrem verlangsamt. Am besten vorübergehend den Echtzeitschutz deaktivieren.
Die "install.wim" befindet sich in einer entpackten ISO im Ordner "sources". Es macht also Sinn, unsere ursprünglich verwendete Windows.iso mit z.B. 7zip zu entpacken und die vorhandene "install.wim" dort zu ersetzen. Hinweis: Sollte sich in "sources" eine "install.esd" befinden, so kann diese gelöscht werden, es ist nur die "install.wim" erforderlich.
Erstellung der tagesaktuellen ISO:
Die Erstellung der ISO führt uns wieder in diesen Thread zurück: viewtopic.php?t=29978
Alle weiteren Schritte führen wir mit "NTlite" durch (Bearbeitung, Bereinigung, Anpassung, etc), abschließend erstellen wir mit NTlite unsere aktuelle "Ntlite.iso". Ich empfehle aber, erstmal eine neue "Windows.iso" ohne irgendwelche Bearbeitung zu erstellen - diese dient uns später als Basis für weitere Bearbeitung mit Ntlite.