Externe SSD, Partitionsschema-Problem

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Externe SSD, Partitionsschema-Problem

Beitrag von Dr Jimmy » 25.01.2023, 19:45

Hi, ich hab eine USB Samsung T7 1TB SSD gekauft und die war mit ExtFAT formatiert und hatte MBR. Ich wollte sie in NCTS formatieren (das ging auch), aber bei der Umwandlung von MBR nach GPT bricht die Datenträgerverwaltung (Win10 22H2) mit der Meldung "Vorgang wird vom Zielmedium nicht unterstützt" ab.

Ok, mit NCTS (und MBR) läuft sie problemlos. Aber: Wie kann es sein, dass eine altuelle SSD nur nur das uralte MBR Partionsschema beherrscht? Das ist so seltsam, dass ich denke, die könnte defekt sein? Nur...sie läuft ja mit MBR, speichert und liest ohne Probleme.

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Externe SSD, Partitionsschema-Problem

Beitrag von Tante Google » 25.01.2023, 19:45


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Re: Externe SSD, Partitionsschema-Problem

Beitrag von DK2000 » 25.01.2023, 19:49

Hattest Du vorher alle Partitionen gelöscht (diskpart -> clean) und erst danach in GPT gewandelt?

Ansonsten ist es eigentlich egal, ob MBR oder GPT. Irgendwelche Vorteile ergeben sich da nicht mit GPT.

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Re: Externe SSD, Partitionsschema-Problem

Beitrag von g-force » 25.01.2023, 20:27

1.) Ich denke, es ist NTFS gemeint (Standard für modernes Windows).
2.) MBR oder GPT macht schon einen Unterschied (nicht gravierend, es geht um die Anzahl der möglichen Partitionen).
3.) Ich kenne Zickigkeiten bei Datenträgern, die sich nur von MBR nach GPT wandeln lassen, wenn vorher alle Partitionen gelöscht wurden.
Windows VISTA x64 - Integration ALLER Updates: viewtopic.php?t=29624
Windows 7 x86/x64 - Integration ALLER Updates: viewtopic.php?t=26485
Windows 8.1 x86/x64 - Integration ALLER Updates: viewtopic.php?t=28193
Windows XP x86/x64 ISO mit allen Updates: viewtopic.php?t=28348
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Re: Externe SSD, Partitionsschema-Problem

Beitrag von DK2000 » 25.01.2023, 20:36

Zu 2: Ist halt die Frage, ob man eine 1TB Laufwerk wirklich in mehr als 4 primäre Partitionen unterteilen will. Windows freuts sich immer über so etwas und spinnt ab und zu,

Zu 3: Ja, das hatte ich jageschrieben (diskpart -> clean). Hauptsache das ist kein Brückenchip mit Firmware, welcher nur MBR mag.

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Re: Externe SSD, Partitionsschema-Problem

Beitrag von Dr Jimmy » 25.01.2023, 21:59

Diskpart hab ich nicht benutzt, sondern hab die vorhandene extFAT-Partition mit der Datenträgerverwaltung gelöscht und wollte dann in GPT umwandeln. Grund war eigentlich, dass ich sie in zwei Partitionen aufteilen wollte und auf einer davon wollte ich Linux Distros auf ext4 installieren und testen. Linux kann ja von einer externen USB-Partition gestartet werden. Da der PC mit UEFI läuft, bräuchte ich dann GPT.

Jetzt hab ich eben nur eine MBR Partition und schon über 400 GB Daten dorthin kopiert. Ich lass es jetzt einfach mal so. Ansonsten ist die SSD schön klein und wird kaum warm.

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Re: Externe SSD, Partitionsschema-Problem

Beitrag von Nanobot » 26.01.2023, 02:40

Dr Jimmy hat geschrieben: 25.01.2023, 21:59 Da der PC mit UEFI läuft, bräuchte ich dann GPT.
Das ist nicht immer zutreffend. Es gibt nirgends eine Norm, welche vorschreibt, daß man nur dann im UEFI-Modus booten könne, wenn der Datenträger GPT partitioniert ist. Es ist vielmehr eine Frage der UEFI-Implementierung das Mainboards, ob man von einem MBR partitionierten Datenträger im UEFI-Mode booten kann oder nicht. Allerdings erlaubt dir Windows nicht, eine HDD/SDD mit Boardmitteln so zu präparieren; dies geht nur bei Einsatz von Fremdsoftware.

Ich verwende in meinem PC das MSI X570 Gaming Edge Wifi, bei welchem das Booten im Legacy-Mode ( CSM ) aktiviert ist. Desweiteren habe ich mir gemäß der Anleitung auf dieser Webseite
https://www.pcwelt.de/article/1154653/w ... stick.html
und zwar gemäß dem Unterpunkt 8 ( Windows To Go mit Win NT Setup erstellen ) eine WindowsToGo Installation auf einer NVMe-SSD in einem USB3.2 (Gen2) Gehäuse erstellt. Diese SSD benutzt das MBR Schema und enthält drei primäre Partitionen, nämlich eine EFI-Partition (FAT32 / aktiv), die Windows10Pro-Installation sowie eine Datenpartition ( jeweils NTFS ). Wenn die so präparierte SSD per USB angeschlossen ist und ich den Bootmanager des BIOS/UEFI aufrufe, wird mir dieser Datenträger zweimal als Bootquelle angeboten, nämlich als Legacy- und als UEFI-Bootoption. Und tatsächlich kann ich das WinToGo auch problemlos in beiden Modi starten. Das WinToGo ließ sich bei Tests auch problemlos von verschiedenen älteren HP-Desktops in beiden Modi starten. Und auch mein neuerer Lenovo-Laptop, welcher kein CSM mehr unterstützt, bootet von dieser USB-SSD problemlos im UEFI-Mode. Ob dies auch mit Linux funktionieren würde, habe ich nie getestet.

Es bleibt aber natürlich bei der Einschränkung, daß man bei MBR nur maximal 4 primäre Partitionen haben kann. Da für den UEFI-Mode zwingend eine EFI-Partition erforderlich ist, kann man auf diese Art und Weise nur noch maximal drei weitere Primärpartitionen nutzen. Und weil ein Inplace-Upgrade des WinToGo ( welches man nur mit Hilfe einer virtuellen Maschine ausführen kann ) seinerseits einen freien Platz in der Partitionstabelle für die Recovery-Partition benötigt, bleiben bei meiner Nutzung nur zwei Partitionen tatsächlich frei nutzbar.

Da Windows im UEFI-Mode auch schneller bootet, ist der Umstieg auf GPT im Regelfall die richtige Entscheidung. Ich habe mich nur deshalb zur "Mischvariante" entschiedenen, weil ich das WinToGo auch auf älteren PCs oder Laptops nutzen kann, welche noch keinen UEFI-Boot beherrschen.

C.U. Nanobot

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Re: Externe SSD, Partitionsschema-Problem

Beitrag von Dr Jimmy » 26.01.2023, 11:27

Danke für den ausführlichen Beitrag!

Linux neben Windows zu installieren setzt voraus, dass es im gleichen Modus installiert wird wie Windows selbst und es schreibt dann seinen eigenen Bootloader "Grub" (der den Windows Boot-Manager zur Auswahl des zu startenden OS einbindet) in die vorhandene Startpartition. Bei mir ist das eine EFI. Alternativ gäbe es die MBR Boot-Möglichkeit, bei der Linuxinstallation das interne Startmedium abzuklemmen und das ist eine NVMe-SSD. Eigentlich bietet Linux an, beim Partitionieren während der Installation abschließend das Medium zu wählen, auf dem der Bootloader platziert werden soll, aber es funktioniert nicht, wenn eine vorhandene interne Bootpartition gefunden wird. Nur wenn es keine interne Bootpartition gibt, schreibt Linux den Bootloader auf das Medium, auf dem es gerade installiert wurde, in diesem Fall eben auf die externe SSD. Da ich aber ja mehrere Distros testen will, ist es mir zu umständlich bzw. ich möchte sowieso nicht an der Verbindung zwischen der NVMe-SSD und dem Motherboard "rumspielen".

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Re: Externe SSD, Partitionsschema-Problem

Beitrag von Nanobot » 26.01.2023, 17:37

Da du die Bootmöglichkeit im Legacy-Mode nicht benötigst, ist es in deinem Fall die einzig richtige Wahl, die externe SSD mit GPT zu partitionieren. Hast du den Wechsel auf GPT inzwischen hinbekommen ? Mit Fremdsoftware ist es nämlich auch dann möglich, eine SSD/HDD ohne Datenverlust von MBR zu GPT zu konvertieren, wenn die Windows Boardmittel nicht mitspielen wollen. Eines der ( kostenlosen ) Programme, mit denen diese Konvertierung möglich sein soll ist der "MiniTool Partition Wizzard".

Ansonsten wollte ich mit meinem Beitrag hauptsächlich klarstellen, daß es entgegen langläufiger Meinung keinen zwingenden Zusammenhang zwischen dem Booten im UEFI-Mode und GPT-Partitionierung gibt. Viele Leute denken nämlich, daß man GPT-Partitionierung nutzen müsse wenn man im UEFI-Mode booten will, weil Windows es während der Installation nicht anders erlaubt.

Im übrigen nutze ich auf meinem Desktop-PC nebst zwei parallelen Windows10-Installationen ( eines davon ist nur als Reserve gedacht ) auch Mint und Xubuntu. Und dort habe ich das Problem mit der Plazierung des Bootloaders umgangen, indem ich grub2 gar nicht erst installieren lasse. Stattdessen verwende ich, da meine internen SSDs noch MBR partitioniert sind, den guten alten Grub4Dos. Die etwas längere Startzeit nehme ich dabei billigend in Kauf und kann außerdem sicher sein, das mir M$ nicht irgendwann zwangsweise Windows 11 aufdrückt. :)

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