WDS/MDT-Server@Home - Anleitung für Einsteiger

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WDS/MDT-Server@Home - Anleitung für Einsteiger

Beitrag von g-force » 06.01.2023, 21:22

Einleitung

Gleich vorweg: Dies ist keine Anleitung für ausgebildete System-Administratoren, diese ausgebildeten Fachleute machen da sicher einiges anders. Diese Anleitung zielt auf die User, die viel rumfrickeln, viel und oft installieren, verschiedene Windows-Versionen testen, modifizieren, basteln und neugierig sind. Deswegen sind einige Dinge sehr rudimentär (und möglichst verständlich) erklärt. Wir beziehen uns in diesem Tutorial auf die Version "Windows Server 2019 2022", die man hier bekommt: https://www.microsoft.com/de-de/evalcen ... letype=ISO
Natürlich haben wir keine gültige Lizenz, dürfen Windows Server 2019 2022 erstmal 180 Tage testen und evtl. auch nochmal mit "Skip-Rearm" verlängern. ;)

Vorteile WDS vs. ISO vs. USB-Stick vs. DVD

- Installation über (internes/virtuelles) Netzwerk
- keine Datenträger (ISO/DVD) nötig
- "Autounattend" liegt auf dem Server, kann für mehrere Editionen bereitgestellt werden
- Treiber liegen auf dem Server, keine Integration notwendig
- Installation von speziellen Images (XP bis Win11) möglich
- Installation von Win11 ohne TPM etc möglich

Um diesen Server zu nutzen, setzt es normalerweise ein Netzwerk voraus, also min. 2 PC - einen Server und einen Client. Einen zweiten PC im selben Netzwerk besitzt aber ja kaum jemand - wenn doch, gehört er meist der Frau/Tochter/Sohn, und soll garantiert nicht als SERVER dienen. Wir lösen dieses Problem mit einem "virtuellen" Server - der Server wird in einer VM installiert. Diese VM läuft als "virtueller Server" in unserem laufenden Windows, was ihn quasi ins Netzwerk integriert. Ich gehe in dieser Anleitung von einem funktionierendem "Windows 10" aus, da ich als VM für dieses Szenario unbedingt "Hyper-V" empfehle. "Hyper-V" ist ein Bestandteil von "Windows 10", muß aber erst in "Einstellungen - Apps - Programme und Features - Windows Features aktivieren oder deaktiveren" aktiviert werden.
Hyper-V_aktivieren.JPG
ACHTUNG: Wer die folgenden Schritte nicht alle selber machen möchte, kann auch hier weiterlesen:
viewtopic.php?p=416325#p416325
In dem Post kommt nun auch MDT zum Einsatz. Eine genauere Anleitung zu MDT stelle ich auf Nachfrage zur Verfügung.
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WDS/MDT-Server@Home - Anleitung für Einsteiger

Beitrag von Tante Google » 06.01.2023, 21:22


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Re: WDS-Server - Anleitung

Beitrag von g-force » 06.01.2023, 21:22

Installation von Windows Server 2019 in Hyper-V

Habe ich "Hyper-V" in Win10 aktiviert, finde ich ich unter "Windows-Verwaltungsprogramme" den "Hyper-V-Manager". Mit Rechtsklick erstelle ich eine neue VM, teile ordentlich RAM (je nach Host-System) und min. 2 CPU zu. Als Ort der VMs schlage ich (bei ausreichend Platz und Platten) einen Platz außerhalb "C:\" vor. Auswahl der "Windows Server 2019 ISO" und Installation.
Es gibt bei "Hyper-V" keinen Ton, das stört uns aber nicht. Dafür gibt es eine enge und stabile Einbindung ins Windows-Netzwerk - das ist das, was wir brauchen. Der Server ist sowohl über den Hyper-V-Manager als auch (was ich bevorzuge) über Remote-Desktop erreichbar.
Die Installation von "Windows Server" läuft grundsätzlich genauso ab wie eine Installation eines "normalen" OS. Es empfiehlt sich, einen einprägsamen Computernamen (bei mir: V-WDS) zu vergeben, die Einrichtung eines Benutzerkontos (mit Adminrechten und Kennwort) ist Pflicht. Da wir hier ausschließlich im eigenen Netzwerk arbeiten, ist die Einrichtung anderer Konten mit beschnittenen Rechten nicht nötig.

Hyper-V - die virtuelle Netzwerkkarte

"Hyper-V" bringt seit einiger Zeit eine vorkonfigurierte Netzwerkkarte mit, den sogenannten "Default Switch". Genauere Beschreibung gibt es hier: https://www.loginventory.de/blog/proble ... ch-loesen/

Der Standard-Switch erfüllt also für unseren WDS-Server nicht alle Anforderungen, ich muß selber eine (zusätzliche) Netzwerkkarte konfigurieren (von mir hier "VLAN" genannt). Diese virtuelle NIC binde ich als "externe" NIC an meine reale Netzwerkkarte. So stelle ich sicher, das DHCP und DNS vom Router durchgereicht werden. Ohne diese Konfiguration ist es später nicht möglich, meinem Server eine feste IP (erforderlich) zuzuweisen.
Ich muß den virtuellen Switch "VLAN" im "Hyper-V-Manager" erstellen und bei der Einrichtung meiner VM darauf achten, daß ich "VLAN" statt "Default Switch" auswähle:
VLAN.JPG
Hinweis: Habe ich 2 Netzwerkkarten verbaut, die ich auch in der VM nutzen möchte (evtl. als "NIC-Team"), muß ich an dieser Stelle auch ein zweites "VLAN" einrichten (sinnigerweise dann VLAN_1 und VLAN_2 benannt), die jeweils an die verschiedenen NIC gebunden sind. Die beiden "VLAN" werden dann im "Servermanager" von Server 2019 als "NIC-Team" eingerichtet, erst danach folgt:

Der erste Logon und der "Server-Manager"

Der erste und wichtigste Punkt: Unser Server braucht eine feste IP-Adresse in unserem Heimnetz. Da wir keinen DHCP- und DNS-Server einrichten werden, überlassen wir dies unserem Router. Bei einer Fritzbox wählen wir eine Adresse, die im Bereich des Fritz-Bereiches liegt, z.B. 192.168.178.100 - als "Gateway" und "DNS" tragen wir die IP der Fritzbox ein (192.168.178.1). IP v6 kommt in dieser Anleitung nicht zum tragen und kann deaktiviert werden.
IP-Adresse.JPG
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Re: WDS-Server - Anleitung

Beitrag von g-force » 06.01.2023, 21:23

Grundsätzliche Einrichtung von "Server 2019/2022":

Nach dem Logon öffnet sich standardmäßig der "Server-Manager" - sozusagen die Schaltzentrale unseres Servers. Wir wechseln links im Menü auf "Lokaler Server", nun finden wir mittig einige Einstellmöglichkeiten. Der Computername kann hier nochmals angepasst werden, der "Remotedesktop" sollte aktiviert werden. Nach den Änderungen ist ein Neustart erforderlich.

Unser Server kann bis hierhin eigentlich noch garnichts, wir müssen ihm erst Features hinzufügen. Diese nennen sich "Rollen" und sind über den Servermanager aktivierbar. Da wir ausschließlich einen WDS-Server einrichten wollen, klicken wir oben rechts auf "Verwalten", dann auf "Rollen & Features hinzufügen". Die folgende Seite macht uns nochmal auf die oben erwähnten Punkte aufmerksam, wir lesen aufmerksam und klicken WEITER. Die nächsten beiden Seiten dürfen wir mit WEITER bestätigen, es erscheint "Serverrollen auswählen". Wir benötigen nur den letzten Dienst "Bereitstellungsdienste", alles andere bleibt bitte unangetastet. Mit WEITER öffnet sich ein Fenster, das uns mitteilt, welche erforderlichen Features mitinstalliert werden - wir dürfen das so bestätigen. Nach Bestätigung werden Rollen & Features installiert, es folgt die Mitteilung, daß alles erfolgreich installiert wurde.
Rollen 1.JPG
Rollen 2.JPG
Rollen 3.JPG
Rollen 4.JPG
Rollen 5.JPG
Rollen 6.JPG
Rollen 7.JPG
Rollen 8.JPG
Rollen 9.JPG


Unserer Server ist nun grundsätzlich in der Lage, ein WDS-Server zu werden - wir müssen den WDS nur noch konfigurieren.

*genauere Info auf Nachfrage*
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Re: WDS-Server - Anleitung

Beitrag von g-force » 06.01.2023, 21:23

Konfiguration der Bereitstellungsdienste (WDS)

Wir finden im Servermanager oben rechts "Tools", die gerade erfolgte Installation der "Bereitstellungsdienste" hat dort auch ein gleichnamiges Tool installiert. Wir rufen die "Bereitstellungsdienste" auf, ein neues Fenster öffnet sich (Tipp: Hefte Dir das Tool an die Taskleiste, wir brauchen das öfter). Wir sehen links einen Verzeichnisbaum, für uns ist nur "Server" interessant. Öffnen wir das Menü, erscheint dort unser WDS-Server, allerdings mit gelbem Ausrufezeichen - klar, die Konfiguration fehlt. Rechtsklick, Server konfigurieren, es öffnet sich ein Fenster mit einigen Hinweisen. Hier bitte nicht von "Active Directory" verwirren lassen (wollen wir nicht), WEITER, wir erstellen einen "Eigenständigen Server". WEITER, hier wird nun ein Verzeichnis vorgeschlagen - wir ändern dies zur besseren Übersicht auf "C:\WDS" (diese Auswahl kann später nicht mehr geändert werden). WEITER, Warnung ignorieren. Weitere Konfiguration: "Allen Clients antworten", unten bei "Administratorgenehmigung..." keinen Haken setzen. Einrichtung Teil ist abgeschlossen, Haken raus bei "Abbilder jetzt hinzufügen" (alle Einstellungen können später geändert werden, das machen wir im nächsten Kapitel).
Bereitstellungsdienste 1.JPG
Bereitstellungsdienste 2.JPG
Bereitstellungsdienste 3.JPG
Bereitstellungsdienste 4.JPG
Bereitstellungsdienste 5.JPG
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Re: WDS-Server - Anleitung

Beitrag von g-force » 06.01.2023, 21:24

Konfiguration / Eigenschaften des Servers

Es gibt unter "Eigenschaften des Servers" einiges einzustellen. Viele Dinge lassen wir unangetastet oder bieten nur Informationen:
Server-Eigenschaften Allgemein.JPG
Server-Eigenschaften TFTP.JPG
Server-Eigenschaften Netzwerk.JPG
Server-Eigenschaften Multicast.JPG
Server-Eigenschaften Erweitert.JPG
Server-Eigenschaften DHCP.JPG
Bei anderen Einstellungen müssen wir Änderungen vornehmen. Hier erklären Bilder mehr als Worte:
Server-Eigenschaften Start.JPG
Server-Eigenschaften PXE-Antwort.JPG
Diese beiden Einstellungen finden wir später im Thread nochmal wieder (Automation):
Server-Eigenschaften Client 1.JPG
Server-Eigenschaften Client 2.JPG
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Re: WDS-Server - Anleitung

Beitrag von g-force » 06.01.2023, 21:24

Arbeitsweise von WDS, Begriffserklärung

Wir sitzen vor den "Windows-Bereitstellungsdiensten" unseres WDS-Servers und sehen links die zwei wichtigen Punkte "Installationsabbilder" und "Startabbilder". Ziemlich logisch: Das erste beherbergt die "install.wim", das zweite die "boot.wim". Natürlich kann ich mehrere WIM in den Server legen und diese sogar in Gruppen organisieren. Es empfiehlt sich, die "Install.wim" nach Betriebssystem einzuordnen (Installation), bei "Startabbildern" ist das nicht möglich.
Im nächsten Schritt möchten wir WIM dem Server hinzufügen. Leider kennt unser Server nur sich selbst (und sein Laufwerk), aber da ist ja nichts... Mein Ordner mit meinen ganzen ISOs liegt ja auf dem Host-PC, also muß ich ein Netzlaufwerk einrichten: Ich gebe auf dem Host-PC den entsprechenden Ordner frei, richte in meinem virtuellen "Server-2019" ein Netzlaufwerk ein, damit ich auf den freigegebenen Ordner zugreifen kann (das funktioniert in Hyper-V besser als in allen anderen VM). Netzlaufwerk verbinden, Username & Kennwort eintragen, Anmeldeinformationen speichern - der Ordner steht uns nun als Laufwerk in der VM zur Verfügung.

Hinzufügen eines Startabbildes:
Rechtsklick auf "Startabbild", "Startabbild hinzufügen", Netzlaufwerk/Pfad, "boot.wim" der entpackten ISO auswählen. Das Startabbild (boot.wim) wird nun auf den Server kopiert (Landet in "C:\WDS\...).
Hinweis: Für eine HyperV-Generation 1 benötige ich eine x86-boot.wim, für Generation 2 eine x64-boot.wim.

Hinzufügen eines Installationsabbildes:
Sinngemäß genauso wie im Punkt vorher (ersetze "Start" durch "Installation").
Du solltest Gruppen anlegen für jede Edition/Version (Win10 & Win11 nicht vermischen).

Wir haben nun erfolgreich ein Boot- und Installationsabbild hinzugefügt. Der WDS ist grundsätzlich bereit, um zu funktionieren.
Der WDS ist nun im Netzwerk erreichbar, er stellt ein Bootmedium zur Verfügung, er stellt auch ein Installationsmedium zur Verfügung.
Mein Plan: Ich möchte eine VM einrichten und über WDS ein Windows installieren. Natürlich muß ich der VM nun kein Medium (ISO, etc) anbieten, sondern den Boot über Netzwerk (PXE). Es gibt hier Details abhängig vom OS, die ich gerne auf Nachfrage erkläre (und dann hier ergänze).

HINWEIS: Bei der Nutzung vom MDT funktioniert das ganze etwas anders. Eine spezielle Anleitung findest Du in diesem Post: viewtopic.php?p=416391#p416391
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Re: WDS-Server @Home - Anleitung für Einsteiger

Beitrag von g-force » 18.01.2023, 18:26

Netzwerk-Boot, PXE und Server-Login

Jeder zu installierende PC (ob VM oder echte Hardware) muß sich im Netzwerk befinden, eine (virtuelle) LAN-Verbindung ist also Voraussetzung. In den Bootoptionen muß ich LAN, Netzwerk, PXE an die erste Stelle setzen, damit der (virtuelle) PC versucht, über PXE zu booten. PXE sucht im Netzwerk nach einem "Angebot" eines Servers, findet unseren WDS und lädt (nach kurzem Abgleich) die "boot.wim" vom Server. Nun wird ein Login verlangt, das wir mit unseren Daten (Administrator, Kennwort des Servers) bestätigen. Hier wird irritierenderweise nach einer DOMAIN gefragt - die Domain ist der Name des Servers. (Beispiel: V-WDS\Administrator & Kennwort) Wir werden dieses Login am Server später automatisieren. Ab hier entsprechen alle Schritte einer Installation von USB/DVD (Auswahl Edition, Festplatte).

Server-Login automatisieren

Wenn unser Client über PXE mit dem Server Kontakt aufgenommen hat und die "boot.wim" geladen hat, kommen wir in ein Login-Fenster.
Der Server verlangt hier die Daten einen Users, der auf dem Server eingerichtet ist - wir haben ja nur unseren Administrator (mit Kennwort, ohne würde es nicht funktionieren) eingerichtet. Es wird auch nach einer "Domäne" gefragt (obwohl wir keine Domäne eingerichtet haben) - hier wird der Computername eingetragen. Umständlich, wenn man das immer wieder eingeben muß, also werden wir das automatisieren.

Dazu brauchen ein XML-File (quasi eine "unattended.xml"), das zwingend im Ordner "C:\WDS\WdsClientUnattend" liegen muß. Mich hatte die Erstellung dieser XML immer sehr verwirrt, ich habe unzählige Versuche gebraucht, bis ich gemerkt habe, daß nur sehr wenige Informationen nötig sind. Auch der Name der XML ist frei wählbar - da wir später im selben Ordner weitere XML lagern, empfiehlt sich ein eindeutiger Name. Hier mein Beispiel der "WDSUnattend.xml" (die rot markierten Stellen sind anzupassen):
Versteckter Text:
<?xml version="1.0" encoding="utf-8"?>
<unattend xmlns="urn:schemas-microsoft-com:unattend">
<settings pass="windowsPE">
<component name="Microsoft-Windows-International-Core-WinPE" processorArchitecture="amd64" publicKeyToken="31bf3856ad364e35" language="neutral" versionScope="nonSxS" xmlns:wcm="http://schemas.microsoft.com/WMIConfig/2002/State" xmlns:xsi="http://www.w3.org/2001/XMLSchema-instance">
<SetupUILanguage>
<UILanguage>de-DE</UILanguage>
</SetupUILanguage>
<InputLocale>0407:00000407</InputLocale>
<SystemLocale>de-DE</SystemLocale>
<UILanguage>de-DE</UILanguage>
<UILanguageFallback>de-DE</UILanguageFallback>
<UserLocale>de-DE</UserLocale>
</component>
<component name="Microsoft-Windows-Setup" processorArchitecture="amd64" publicKeyToken="31bf3856ad364e35" language="neutral" versionScope="nonSxS" xmlns:wcm="http://schemas.microsoft.com/WMIConfig/2002/State" xmlns:xsi="http://www.w3.org/2001/XMLSchema-instance">
<WindowsDeploymentServices>
<Login>
<Credentials>
<Domain>V-WDS</Domain>
<Password>Admin1234</Password>
<Username>Administrator</Username>
</Credentials>
</Login>
</WindowsDeploymentServices>
</component>
</settings>
<cpi:offlineImage cpi:source="wim://win-wds2019/ddwims_active_use/win10pro/install.wim#Windows 10 Pro" xmlns:cpi="urn:schemas-microsoft-com:cpi" />
</unattend>
Je nach Architektur der "boot.wim" (x86/x64) muß die XML angepasst werden. Ich habe deswegen 2 verschiedene XML zur Auswahl, die ich entsprechend zuweise. Wir öffnen in den Bereitstellungsdiensten" mit Rechtsklick die Eigenschaften unseres WDS-Servers. Wir wählen den Reiter "Clients", aktivieren die "unbeaufsichtigte Installation" und gehen bei allen 6 Architekturen über "Durchsuchen" zum Ordner "C:\WDS\WdsClientUnattend" und wählen dort die passende "WDSUnattend.xml" aus. Damit ist der Server-Login automatisiert.
Server-Eigenschaften Client 1.JPG
Server-Eigenschaften Client 2.JPG
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Re: WDS-Server @Home - Anleitung für Einsteiger

Beitrag von g-force » 18.01.2023, 19:27

Windows-Installation automatisieren

Die Automation einer Installation im WDS entspricht ziemlich genau einer "autounattend.xml" in einer ISO. Da wir hier aber keine ISO haben, sondern nur die WIM-Dateien, wird die XML quasi "von außen" hinzugeführt. Auch hier ist die Benennung egal, es sollte ein eindeutiger Name gewählt werden. Speicherort ist wiederum "C:\WDS\WdsClientUnattend", wir öffnen in den Bereitstellungsdiensten den Ordner "Installationsabbilder" (öffnen eine evtl. eingerichtete Gruppe) und rechtsklicken das gewünschte Abbild, um die Eigenschaften zu öffnen. Wir aktivieren "...Modus für unbeaufsichtigte Installation.." , dann "Datei auswählen", in "C:\WDS\WdsClientUnattend" finden wir unsere "ImageUnattend.xml".
Unattend 1.JPG

Diese XML können wir unseren Wünschen entsprechend anpassen, die angehängte XML ist nur ein Beispiel. Es ist natürlich möglich, mehrere XML in "C:\WDS\WdsClientUnattend" zu lagern und diese indivuell einzelnen Images zuzuordnen. Die Erstellung entspricht einer "autounattend.xml", wie wir es aus einer ISO gewohnt sind. Da die einzelnen Editionen immer in getrennten WIM liegen, gibt es natürlich keine automatische Editions-Auswahl - dies müssen wir immer auswählen.

EDIT: Ich habe nach einer Möglichkeit gesucht, die Partitionierung zu automatisieren, was mir auch gelungen ist. Siehe dazu hier:
viewtopic.php?p=409202#p409202
Dies funktioniert aber nur richtig, wenn der Client nur 1 Festplatte hat. Die Automatisierung betrifft grundsätzlich nur den erkannten "Datenträger 0", der leider bei mehreren Festplatten meist eine HDD ist - bei Verwendung von einer NVME und einer HDD wird leider meist die falsche Festplatte ausgewählt. Sollte man also 2 Festplatten verwenden, rate ich von der automatischen Partitionierung ab.

Achtung: Nach Änderungen an einer XML muß diese immer dem Image neu zugeordnet werden - der WDS nutzt die XML nur als Vorlage und weist sie an anderer Stelle dem Image zu.

Auch hier findet eine Unterscheidung von x86/x64 statt, dementsprechend müssen wir die XML anpassen (arm64/x86).
Hier meine beiden XML, die einen automatischen Login in den Audit-Modus (Sysprep) steuern:
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Re: WDS-Server @Home - Anleitung für Einsteiger

Beitrag von g-force » 20.01.2023, 22:46

Treiber im WDS zur Verfügung stellen

Ich kann im WDS Treiber zur Verfügung stellen, die vom Client bei Bedarf genutzt und installiert werden. In meiner Zeit als System-Admin (Installation von bis zu 300 PC mit unterschiedlicher Hardware) habe ich alle Treiber der PCs über WU oder manuell installiert und mit "DISM++" gesichert. Diese Treibersammlung habe ich dann im WDS zur Verfügung gestellt, es war bei keinem PC mehr ein fehlender Treiber festzustellen. Für den Heimanwender führt das sicher zu weit, deswegen werde ich das nicht im Detail erklären. Ich werde aber versuchen, die Treiber für die gängigen VM (Hyper-V, VirtualBox, VMWare) zu sichern und als Paket zur Verfügung zu stellen.

Aufgrund einiger Nachfragen erkläre ich diesen Schritt genauer:
Auf jedem PC, den ich in einer großen Umgebung (viele verschiedene PC) installiere, führe ich folgende Schritte durch:

- Installation über WDS
- Kontrolle über Computerverwaltung und Nachinstallation aller Treiber über WU, Neustart
- Sichern der Treiber über "DISM++" auf einen USB-Stick
- Integration der gesicherten Treiber im WDS-Server

Ich rate dazu, die Treiber in Gruppen anzuordnen. Dazu ist es (leider) nötig, die Treibergruppen von "DISM++" 1x manuell im WDS anzulegen. Ein bißchen "Copy&Paste" der Gruppen-Namen hilft aber später beim Überblick. Es können immer wieder neue Treiber in WDS importiert werden, die Sammlung wächst auf viele GB. Jeder Client zieht sich aber nur seine erforderlichen Treiber. Vorarbeit ist also erstmal zeitaufwändig, aber danach läuft es fast ohne erforderlichen Eingriff.
Zuletzt geändert von g-force am 20.05.2023, 18:28, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: WDS-Server @Home - Anleitung für Einsteiger

Beitrag von g-force » 22.01.2023, 13:55

Ich habe die Anleitung soweit fertig.
Ich werde versuchen, aufkommende Fragen zu beantworten und bei Bedarf in die Anleitung mit einzubauen.
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Re: WDS-Server @Home - Anleitung für Einsteiger

Beitrag von Holgi » 26.01.2023, 17:40

ich bin heute mal angefangen, mich mit der Materie und deiner Anleitung zu beschäftigen. Leider stoße ich gerade wegen fehlenden Netzwerkkenntnissen an meine Grenzen.
Der erste und wichtigste Punkt: Unser Server braucht eine feste IP-Adresse in unserem Heimnetz. Da wir keinen DHCP- und DNS-Server einrichten werden, überlassen wir dies unserem Router. Bei einer Fritzbox wählen wir eine Adresse, die im Bereich des Fritz-Bereiches liegt, z.B. 192.168.178.100 - als "Gateway" und "DNS" tragen wir die IP der Fritzbox ein (192.168.178.1). IP v6 kommt in dieser Anleitung nicht zum tragen und kann deaktiviert werden.
Ich nehme mal an, dass da unter "Eigenschaften von Ethernet" unter Systemsteuerung\Netzwerk und Internet\Netzwerkverbindungen und dort wieder Eigenschaften von Internetprotokoll Version 4 (TCPIPv4) die Einstellungen vorgenommen werden sollen.
Also wahrscheinlich wechseln von "IP-Adresse automatisch beziehen" zu "Folgende IP Adresse verwenden".
Da haben wir dann 3 (!) Felder, welche ausgefüllt werden wollen. Keine Ahnung, was ich da eintragen soll. Was ist die IP-Adresse meiner FritzBox? Die öffentliche von z.B. WieistmeineIP.de?
Muss der untere Teil von DNS Serveradressen ebenfalls ausgefüllt werden?
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Re: WDS-Server @Home - Anleitung für Einsteiger

Beitrag von g-force » 26.01.2023, 17:59

Moin Holgi, leider konnte ich nicht alle Screenshots einbauen, die ich gemacht habe (normalerweise auf 5 pro Post begrenzt). Dabei sind genau die von Dir benötigten Screenshots auf der Strecke geblieben - ich reiche sie hier (mit Erklärung) nach:
IP-Adresse.JPG
Die Adresse jeder Fritz-Box ist standardmäßig 192.168.178.1 - da die Fritz-Box in unserem Netzwerk gleichzeitig auch DHCP-Server und DNS-Server ist, wird die IP der Fritz-Box an die entsprechenden Stellen eingetragen. Die IP unseres Servers muß im Bereich von 192.168.178.2 - 192.168.178.254 liegen, die von mir gewählte 192.168.178.111 ist willkürlich gewählt.
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Re: WDS-Server @Home - Anleitung für Einsteiger

Beitrag von Holgi » 26.01.2023, 20:14

Ah, ok und danke.
Habe alles so eingetragen. Neustart. Server hat jetzt aber keinen Internetzugriff mehr (nicht identifiziertes Netzwerk). Soll das so sein?
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Re: WDS-Server @Home - Anleitung für Einsteiger

Beitrag von g-force » 26.01.2023, 21:49

Hast Du denn eine Fritz-Box mit IP 192.168.178.1 ?
Sonst öffne bitte CMD und gebe "ipconfig /all" ein und mache einen Screenshot.
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Re: WDS-Server @Home - Anleitung für Einsteiger

Beitrag von Holgi » 27.01.2023, 10:08

g-force hat geschrieben: 26.01.2023, 21:49 Hast Du denn eine Fritz-Box mit IP 192.168.178.1 ?
also wenn ich 192.168.178.1 in die Browserzeile eingebe, dann öffnet sich die FritzBox Oberfläche; von daher: ja!
"Sonst öffne bitte CMD und gebe "ipconfig /all" ein und mache einen Screenshot."
Da frage ich mich jetzt, da ich ja keine Ahnung habe: CMD auf Host oder CMD auf Hyper-V Machine, oder egal?
Auf dem Host kommt da u.a.:
Ethernet-Adapter Netzwerkbrücke:
Verbindungsspezifisches DNS-Suffix: fritz.box
Subnetzmaske . . . . . . . . . . : 255.255.255.0
Standardgateway . . . . . . . . . : 192.168.178.1
DHCP-Server . . . . . . . . . . . : 192.168.178.1
192.168.178.1
NetBIOS über TCP/IP . . . . . . . : Aktiviert
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