Eure Computer Nebenwirkungen?
Verfasst: 30.11.2009, 20:40
Um es kurz vorweg zu nehmen, ich bin eigentlich überhaupt kein Freund der Talksendung Beckmann. Dennoch hatte mich vor kurzem ein Thema interessiert das ich mir dann anschaute und das mich stellenweise auch selbst ansprach.
Es geht um den allgemeinen Umgang mit der neuen Informationswelt, wie sehr man eigentlich noch selbst bestimmt was einen interessiert und wie viel eigentlich beeinflusst wird.
Interessant fand ich daran zum Beispiel so Punkte wie die von Günther Jauch:
Wie sehr lenkt Euch die Internet-Welt von normalen Dingen ab? Schaut ihr sofort nach wenn eine neue SMS oder Mail kommt? Und lasst Ihr Euch beeinflussen von Werbung (auf Amazon zum Beispiel) die Euch suggeriert das ihr Produkt b & c auch toll findet könntet, weil ihr Euch grade Produkt a angeschaut habt? Und schafft Ihr es, noch den 8 oder 9ten Google Link anzuschauen, oder nervt es Euch schon wenn schon der Zweite Link nichts hergab?
Ein Bekannter von mir erzählte mir letztens, das er Nachts immer erst extrem Spät ins Bett kommt, weil er noch ständig all seine Profile durchforstet, in der Angst etwas verpassen zu können.
Ich finde das mittlerweile nicht mal mehr seltsam, denn solche Aussagen werden immer normaler.
Im Interview mit Frank Schirrmacher und Günther Jauch ging es dann auch um so einfache Fragen, ob man es denn zum Beispiel überhaupt noch schafft sich in Ruhe hin zu setzen und konzentriert ein Buch zu lesen. Diese Frage habe ich mal die letzten Tage einigen meiner Leute gestellt (Real, nicht per Internet *g*) und die meisten davon antworteten tatsächlich mit einem „Nein“
Woher aber kommt das?
Im Internet-Foren stelle ich das ja auch immer öfter fest: Wehe der Text war zu lang, dann wurde es nicht gelesen oder nur überflogen. Das wichtigste packt man am besten eh immer in den ersten Satz. Teilweise hat man das Gefühl, das wenn auch die ausgiebigste Antwort nicht in einen einzigen Satz gequetscht wurde, sie auch nicht verstanden wird. Auch für Fragen wird kaum noch ausgeholt und die durchschnittliche Wörter Zahl pro Posting sinkt auch eher.
Leider überträgt sich das ja auch immer mehr in das reale Leben. Kurze Sätze - Smalltalk - bloß nicht ausatmen. Und nebenbei am besten noch 3 SMS schreiben.
Meine innere Uhr scheint mittlerweile nur noch einen gefühlten 6 Stunden Tag haben. Ich habe oftmals das Gefühl, vor dem Rechner zu sitzen und eigentlich nichts mehr effektives auf die Reihe zu kriegen. Die Zeit rennt teilweise dahin und immer öfter ist der Tag vorbei, ohne das ich das Gefühl habe überhaupt etwas gemacht zu haben.
Ich finde es schon fast erschreckend wie viele Profile sich bei mir sammeln. Und ich finde es immer erstaunlich wenn ich sehe, das Leute auf Facebook und MySpace aktiv sind, nebenbei twittern, bloggen, bei LastFM scrobbeln und was es da nicht noch alles geben mag. Was macht Ihr alles?
Neuerdings habe ich aber eher das Phänomen das ich mich kaum noch auf etwas vor dem Rechner konzentrieren kann. Egal ob ich grade eine Grafik in Illustrator mache oder versuche einen Text zu schreiben, nach einigen Minuten springe ich auf, oder mache kurz erstmal was anders. Weil mir vielleicht grade einfällt das ich noch etwas bei Amazon schauen wollte, oder ich schau kurz mal in irgendeine Community oder ich gehe nur einfach raus und eine rauchen, obwohl ich eigentlich grade zuvor schon war.
Und Abends ärgere ich mich, da ich nichts geschafft habe und die Arbeit eigentlich fertig werden müsste. Dann gehe ich eigentlich mit einem schlechten Gewissen ins Bett.
Beim Hand habe ich das dagegen seltsamerweise auf fast 0 geschraubt. Ich komme mit einer 15€ Prepaidkarte gut ein halbes Jahr klar. Und mir eine SMS zu schicken ist quasi fast umsonst, entweder ich antworte gar nicht oder Tage später evtl. mal. Ich brauche das Ding quasi eigentlich nur zum erreichbar sein, aber stelle dann immer wieder auch mal fest das ich wieder mal Zuhause liegen gelassen habe.
Wie viel Web 2.0 braucht man?
Wie steht ihr zu zu Diensten a’la Facebook, Twitter und Co? Und wie viel Zeit messt ihr diesen Dingen zu?
Das ganze Interview von Beckmann gab es zwar in der ARD Mediathek, aber leider nur bis Morgen und deswegen ist es nicht mehr so Sinnvoll den Link hier zu posten. Da es aber auch eher eine Buchwerbung zu Frank Schirrmacher war, tut der Link eher nicht so nötig. Viel mehr interessieren mich Eure Ansichten und Meinungen dazu.
Vorausgesetzt ihr habt es geschafft den ganzen Text zu lesen
Es geht um den allgemeinen Umgang mit der neuen Informationswelt, wie sehr man eigentlich noch selbst bestimmt was einen interessiert und wie viel eigentlich beeinflusst wird.
Interessant fand ich daran zum Beispiel so Punkte wie die von Günther Jauch:
Wie geht Euch das?„Ich muss auch einfach mal irgendwann eine Zeitrechnung aufmachen: Wie viele Stunden sitze ich Heute ohnehin schon vor dem PC? Da geht’s also einfach mal um das surfen, Internet, sich informieren, plus Emails abrufen die ich bekommen habe, plus die Emails dann beantworten oder neu welche schreiben, plus SMS. Also da bin ich im Grunde schon über Stunden beschäftigt die ich Früher für etwas anderes zugebracht habe. Als es keine Handys gab, als ich keinen Computer hatte, da hatte der Tag quasi ja auch nur 24 Stunden. Und jetzt merke ich, er frisst mir 3-5 Stunden, manchmal 6 Stunden weg, das fehlt ja dann wo anders.“
Wie sehr lenkt Euch die Internet-Welt von normalen Dingen ab? Schaut ihr sofort nach wenn eine neue SMS oder Mail kommt? Und lasst Ihr Euch beeinflussen von Werbung (auf Amazon zum Beispiel) die Euch suggeriert das ihr Produkt b & c auch toll findet könntet, weil ihr Euch grade Produkt a angeschaut habt? Und schafft Ihr es, noch den 8 oder 9ten Google Link anzuschauen, oder nervt es Euch schon wenn schon der Zweite Link nichts hergab?
Ein Bekannter von mir erzählte mir letztens, das er Nachts immer erst extrem Spät ins Bett kommt, weil er noch ständig all seine Profile durchforstet, in der Angst etwas verpassen zu können.
Ich finde das mittlerweile nicht mal mehr seltsam, denn solche Aussagen werden immer normaler.
Im Interview mit Frank Schirrmacher und Günther Jauch ging es dann auch um so einfache Fragen, ob man es denn zum Beispiel überhaupt noch schafft sich in Ruhe hin zu setzen und konzentriert ein Buch zu lesen. Diese Frage habe ich mal die letzten Tage einigen meiner Leute gestellt (Real, nicht per Internet *g*) und die meisten davon antworteten tatsächlich mit einem „Nein“
Woher aber kommt das?
Im Internet-Foren stelle ich das ja auch immer öfter fest: Wehe der Text war zu lang, dann wurde es nicht gelesen oder nur überflogen. Das wichtigste packt man am besten eh immer in den ersten Satz. Teilweise hat man das Gefühl, das wenn auch die ausgiebigste Antwort nicht in einen einzigen Satz gequetscht wurde, sie auch nicht verstanden wird. Auch für Fragen wird kaum noch ausgeholt und die durchschnittliche Wörter Zahl pro Posting sinkt auch eher.
Leider überträgt sich das ja auch immer mehr in das reale Leben. Kurze Sätze - Smalltalk - bloß nicht ausatmen. Und nebenbei am besten noch 3 SMS schreiben.
Meine innere Uhr scheint mittlerweile nur noch einen gefühlten 6 Stunden Tag haben. Ich habe oftmals das Gefühl, vor dem Rechner zu sitzen und eigentlich nichts mehr effektives auf die Reihe zu kriegen. Die Zeit rennt teilweise dahin und immer öfter ist der Tag vorbei, ohne das ich das Gefühl habe überhaupt etwas gemacht zu haben.
Ich finde es schon fast erschreckend wie viele Profile sich bei mir sammeln. Und ich finde es immer erstaunlich wenn ich sehe, das Leute auf Facebook und MySpace aktiv sind, nebenbei twittern, bloggen, bei LastFM scrobbeln und was es da nicht noch alles geben mag. Was macht Ihr alles?
Neuerdings habe ich aber eher das Phänomen das ich mich kaum noch auf etwas vor dem Rechner konzentrieren kann. Egal ob ich grade eine Grafik in Illustrator mache oder versuche einen Text zu schreiben, nach einigen Minuten springe ich auf, oder mache kurz erstmal was anders. Weil mir vielleicht grade einfällt das ich noch etwas bei Amazon schauen wollte, oder ich schau kurz mal in irgendeine Community oder ich gehe nur einfach raus und eine rauchen, obwohl ich eigentlich grade zuvor schon war.
Und Abends ärgere ich mich, da ich nichts geschafft habe und die Arbeit eigentlich fertig werden müsste. Dann gehe ich eigentlich mit einem schlechten Gewissen ins Bett.
Beim Hand habe ich das dagegen seltsamerweise auf fast 0 geschraubt. Ich komme mit einer 15€ Prepaidkarte gut ein halbes Jahr klar. Und mir eine SMS zu schicken ist quasi fast umsonst, entweder ich antworte gar nicht oder Tage später evtl. mal. Ich brauche das Ding quasi eigentlich nur zum erreichbar sein, aber stelle dann immer wieder auch mal fest das ich wieder mal Zuhause liegen gelassen habe.
Wie viel Web 2.0 braucht man?
Wie steht ihr zu zu Diensten a’la Facebook, Twitter und Co? Und wie viel Zeit messt ihr diesen Dingen zu?
Das ganze Interview von Beckmann gab es zwar in der ARD Mediathek, aber leider nur bis Morgen und deswegen ist es nicht mehr so Sinnvoll den Link hier zu posten. Da es aber auch eher eine Buchwerbung zu Frank Schirrmacher war, tut der Link eher nicht so nötig. Viel mehr interessieren mich Eure Ansichten und Meinungen dazu.
Vorausgesetzt ihr habt es geschafft den ganzen Text zu lesen
