Lüfter extrem schnell und laut beim hochfahren.

[Andi]

Hallo

Ich habe ein Problem Wenn ich mein Rechner starte... läuft der CPU Lüfter extrem schnell und laut.
Es dauert ne ganze Weile bis er sich auf normal einpendelt. Jetzt wo ich meine Grafikkarte ausgebaut habe... läuft er
beim Start noch länger bis er sich auf normal einpendelt.
Woran könnte das liegen... nervt mich total.
Es gibt auch Tage wo sich der Rechner normal starten lässt.

LG Andi

[Tante Google]

[moinmoin]

Das ist doch völlig normal, dass er jetzt mit der Grafikeinheit wärmer wird.
Wenn er manchmal nicht so "aufdreht" liegt es sicherlich daran, dass nicht so viele Hintergrundaufgaben beim Start abgearbeitet werden. Bspw. Updates, Schnellscan vom Defender etc.

[Andi]

Ich finde das nicht als normal... hatte ich bisher auch bei keinem anderen Rechner.

Ich habe schon überlegt ein passiv Kühler drauf zu setzten. Weiß aber leider nicht ob ich das hin bekomme.

[moinmoin]

Starte doch einfach gleich nach dem Start den Task-Manager und beobachte unter Leistung die CPU.

[Andi]

Werde ich machen. Komisch nur das ich paar Monate ruhe hatte und jetzt wieder das.

[Andi]

Vielleicht sollte ich das mal mit einen anderen Lüfter probieren?

I5-6400 CPU 2,70 GHz. Jemand eine Kaufempfehlung?

[moinmoin]

Es gibt auch Tage wo sich der Rechner normal starten lässt.

Wozu dann einen anderen Lüfter?
Beobachte die Temperaturen und den Task-Manager.

[Fischi]

Wie hastn deine Lüfterkurver im BIOS eingestellt?
Hast du eine smarte Lüftersteuerung?

[Purgatory]

Das kann durchaus der Lüfter sein. Jeder Lüfter im Gehäuse hat eine feste Drehzahl, weiterführend anliegende Spannung, die er benötigt um überhaupt anzuspringen. Wenn das Mainboard bemerkt dass der Lüfter nicht anläuft, bei eigentlich ausreichender Spannung, legt es eben einmal die volle Spannung an. Bedeutet im Umkehrschluss der Lüfter startet mit maximaler Drehzahl. Und völlig unabhängig von der CPU Temperatur wird der Lüfter dann nach und nach wieder runtergerelt. So kann das Board dann feststellen bei welcher Spannung der Lüfter garantiert weiterdreht. Bei einigen Boards geht das recht schnell, andere lassen sich wieder Zeit damit. Ich kenne speziell DELL Rechner die dieses Phänomen als Standard haben und teilweise 60 Sekunden brauchen um überhaupt auf eine normale Lautstärke zu kommen.

Die Frage ist jetzt woran das liegt. Je nachdem wie der Lüfter gelagert ist kann sich über Zeit Staub einschleichen in den Lagern. Der setzt den Schmierstoff sozusagen fest, und das Resultat ist eine höhere Reibung. Auch, oder und, kann es sein, dass über die Jahre der Schmierstoff sozusagen verflogen ist, auch das resultiert in einer höheren Reibung. Und höhere Reibung bedeutet auch eine höhere Startspannung für den Lüfter. Viele, oder eigentlich alle, Lüfterhersteller berechnen das ein und geben den Lüftern generell eine höhere Startspannung als eigentlich wirklich nötig.

Es kann natürlich auch der Anschluss auf dem Mainboard selbst sein, oder das Kabel das vom Anschluss in den Lüfter läuft, viele Wege führen nach Rom. Auch kann es sein dass der interne Temperatursensor der CPU gerade beim Start eine viel zu hohe Temperatur meldet und der Lüfter deswegen so hochfährt. Das könnte dann auch ein BIOS/UEFI Problem sein.
Auch kann es verhärtete Wärmeleitpaste sein die erst nach gewisser Temperaturbelastung wieder wärmeleitend wird. Je nachdem welche Paste da mal verbaut wurde, oder gar ein Pad.

Als allererstes würde ich mal die Wärmeleitpaste erneuern oder den Lüfter mal tauschen.

[Andi]

Könnte ich so einen benutzen:
https://www.amazon.de/K%C3%BChler-S1151 ... r=8-11
Ist ein 4pin.... ich habe momentan ein 3pin Stecker.
Auf Motherboard: GA-H110M-S2HP

Oder bekomme ich nur einen Lüfter?

Dann brauch ich den Kühlkörper nicht wechseln.

[Purgatory]

Nur einen Lüfter wahrscheinlich nur in der Bucht.
Dein Mainboard hat einen LGA 1151 Sockel. Der "Kühler" sollte, in den angegebenen Spezifikationen von Amazon, also passen.
Der Teufel steckt bei den "Boxed Kühlern" aber im Detail. Einige sind rein aus Aluminium, andere haben einen Kupferkern. Letzerer wird oft verbaut, mitgeliefert, bei höherwertigen, bzw. höher taktenden CPU's.
Also ja, generell passt der Kühler, Frage ist nur ob auch für Deinen Prozessor...

[Fischi]

Nimm doch bitte was ortentliches:
https://www.amazon.de/quiet-BK020-K%C3% ... 206&sr=8-6
Wärmeleitpasste:
https://www.amazon.de/Thermal-Grizzly-T ... 201&sr=8-9

[Andi]

Ich habe eine i5 6400 CPU 2,70 GHz. Was hat das mit 3pin/4pin auf sich?

[Purgatory]

Dann sollte das Ding reichen.
Ein Vierpin Anschluss, bietet Dein Mainboard auch, stellt ein sogenanntes PWM Signal zur Verfügung.
Das steht für "Pulsweitenmodulation". Das gibt dem Mainboard, oder dem jeweiligen Controller dahinter, die Möglichkeit digital anzusteuern und nicht rein über Spannungen.

Kurz erklärt:
2 Adern: Der Lüfter wird rein über Stromstärke gesteuert
3 Adern: Der Lüfter kann seine aktuelle Drehzahl an den Controller übermitteln. Bis hier und nicht weiter. Die dritte Ader gibt dem Controller also nur Rückschluss darüber ob der Lüfter überhaupt läuft.
4 Adern: Ab hier wird es spannend, bzw. zum jetzigen Standard. Der Drehzahlregler ist nun im Lüfter selbst, sprich es müssen keine Spannungen vom Controller selbst mehr veranlasst werden. Das macht der Lüfter ganz alleine. Durch die dritte Ader wird, wie schon gesagt, die Drehzahl übermittelt, durch die vierte Ader aber kommt ein digitales Signal dazu. Sprich es ist nun möglich, ohne großen Aufwand, den Lüfter aktiv an eine gemessene Temperatur anzupassen. Der Controller meldet eine Gradzahl, und der Lüfter stellt sich selbständig darauf ein.

Ich weiß ja nicht was Du mit Deiner Kiste da so machst, aber für 10 Euro mehr bekommste schon einen potenteren Kühler...

[Fischi]

Der 3-Pin-Anschluss hat jeweils einen Pin für die variable Versorgungsspannung (bis 12 V), Masse (0 V) und das Tachosignal. Die Drehzahl variiert über die Höhe der Versorgungsspannung von 0 bis 12 Volt oder über die Länge der 12-Volt-Impulse (PWM-Signal). Über die dritte Leitung meldet der Lüfter seine momentane Drehzahl zurück (Tachosignal).
Auch hier fließt die Drehzahl nicht in die Regelung ein. Trotzdem gibt es Gründe die Drehzahl doch zu messen und zurück zu liefern. Auf diese Weise lässt sich der Lüfter auf Funktion prüfen und feststellen, ob er seine maximale Drehzahl erreichen kann. Das Tachosignal ist also die Rückinformation ans Motherboard. Damit überwacht das Motherboard die Funktion des Lüfters. Dreht er zu langsam oder gar nicht, dann wird der Prozessor gedrosselt oder notfalls ganz abgeschaltet.
Allerdings gibt es ein Problem mit dem Tachosignal, wenn der Lüfter mit einem PWM-Signal gesteuert wird. Die Drehzahl wird mit einem Hallgeber ermittelt. Der liefert nur dann ein gültiges Signal, wenn eine Spannung anliegt. Im Fall eines PWM-Signals erschwert das die Auswertung. Weil der Hallgeber zumindest kurzzeitig eine Gleichspannung braucht. Deshalb werden gelegentlich längeren Impulsphasen eingestreut, damit die Drehzahl gemessen werden kann.
Weil die Lüfter-Regelung mit 2- und 3-Pins ungenau und komplex ist, hat Intel die PWM-Regelung im Jahr 2004 mit dem LGA775-Prozessor-Sockel eingeführt. Kurze Zeit später ist AMD dieser Entwicklung gefolgt.
Der Drehzahlregler steckt nun im Lüfter selber. Er wird über das PWM-Signal indirekt über die Temperatur des Prozessors informiert. Das bedeutet, das Steuersignal (PWM-Signal) bekommt eine eigene Ader. Das bedeutet auch, Lüfter mit 4-Pin-Anschlüssen sind generell PWM-Lüfter. Hier werden Steuersignal und Versorgungsspannung auf getrennten Leitungen geführt.
Im Steuersignal steckt die Information im Verhältnis der Low- zu High-Zeit des Taktzyklus (Duty Cycle). Der High-Anteil wird in Prozent angegeben. Wenn er 100% beträgt, dann liegt ein Gleichstrom an.
Die Lüfter-Regelung mit 4-Pin-Anschluss ermöglicht eine flexiblere Prozessor- und Systemkühlung. Sie ist etwas komplizierter und setzt durchgängig Lüfter mit eigener Regelelektronik und 4-adrigem Anschluss voraus.

Edit: Purgatory war schneller^^