Eure Computer Nebenwirkungen?

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majka
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Eure Computer Nebenwirkungen?

Beitrag von majka » 30.11.2009, 20:40

Um es kurz vorweg zu nehmen, ich bin eigentlich überhaupt kein Freund der Talksendung Beckmann. Dennoch hatte mich vor kurzem ein Thema interessiert das ich mir dann anschaute und das mich stellenweise auch selbst ansprach.

Es geht um den allgemeinen Umgang mit der neuen Informationswelt, wie sehr man eigentlich noch selbst bestimmt was einen interessiert und wie viel eigentlich beeinflusst wird.

Interessant fand ich daran zum Beispiel so Punkte wie die von Günther Jauch:
„Ich muss auch einfach mal irgendwann eine Zeitrechnung aufmachen: Wie viele Stunden sitze ich Heute ohnehin schon vor dem PC? Da geht’s also einfach mal um das surfen, Internet, sich informieren, plus Emails abrufen die ich bekommen habe, plus die Emails dann beantworten oder neu welche schreiben, plus SMS. Also da bin ich im Grunde schon über Stunden beschäftigt die ich Früher für etwas anderes zugebracht habe. Als es keine Handys gab, als ich keinen Computer hatte, da hatte der Tag quasi ja auch nur 24 Stunden. Und jetzt merke ich, er frisst mir 3-5 Stunden, manchmal 6 Stunden weg, das fehlt ja dann wo anders.“
Wie geht Euch das?
Wie sehr lenkt Euch die Internet-Welt von normalen Dingen ab? Schaut ihr sofort nach wenn eine neue SMS oder Mail kommt? Und lasst Ihr Euch beeinflussen von Werbung (auf Amazon zum Beispiel) die Euch suggeriert das ihr Produkt b & c auch toll findet könntet, weil ihr Euch grade Produkt a angeschaut habt? Und schafft Ihr es, noch den 8 oder 9ten Google Link anzuschauen, oder nervt es Euch schon wenn schon der Zweite Link nichts hergab?

Ein Bekannter von mir erzählte mir letztens, das er Nachts immer erst extrem Spät ins Bett kommt, weil er noch ständig all seine Profile durchforstet, in der Angst etwas verpassen zu können.
Ich finde das mittlerweile nicht mal mehr seltsam, denn solche Aussagen werden immer normaler.

Im Interview mit Frank Schirrmacher und Günther Jauch ging es dann auch um so einfache Fragen, ob man es denn zum Beispiel überhaupt noch schafft sich in Ruhe hin zu setzen und konzentriert ein Buch zu lesen. Diese Frage habe ich mal die letzten Tage einigen meiner Leute gestellt (Real, nicht per Internet *g*) und die meisten davon antworteten tatsächlich mit einem „Nein“
Woher aber kommt das?
Im Internet-Foren stelle ich das ja auch immer öfter fest: Wehe der Text war zu lang, dann wurde es nicht gelesen oder nur überflogen. Das wichtigste packt man am besten eh immer in den ersten Satz. Teilweise hat man das Gefühl, das wenn auch die ausgiebigste Antwort nicht in einen einzigen Satz gequetscht wurde, sie auch nicht verstanden wird. Auch für Fragen wird kaum noch ausgeholt und die durchschnittliche Wörter Zahl pro Posting sinkt auch eher.
Leider überträgt sich das ja auch immer mehr in das reale Leben. Kurze Sätze - Smalltalk - bloß nicht ausatmen. Und nebenbei am besten noch 3 SMS schreiben.

Meine innere Uhr scheint mittlerweile nur noch einen gefühlten 6 Stunden Tag haben. Ich habe oftmals das Gefühl, vor dem Rechner zu sitzen und eigentlich nichts mehr effektives auf die Reihe zu kriegen. Die Zeit rennt teilweise dahin und immer öfter ist der Tag vorbei, ohne das ich das Gefühl habe überhaupt etwas gemacht zu haben.

Ich finde es schon fast erschreckend wie viele Profile sich bei mir sammeln. Und ich finde es immer erstaunlich wenn ich sehe, das Leute auf Facebook und MySpace aktiv sind, nebenbei twittern, bloggen, bei LastFM scrobbeln und was es da nicht noch alles geben mag. Was macht Ihr alles?

Neuerdings habe ich aber eher das Phänomen das ich mich kaum noch auf etwas vor dem Rechner konzentrieren kann. Egal ob ich grade eine Grafik in Illustrator mache oder versuche einen Text zu schreiben, nach einigen Minuten springe ich auf, oder mache kurz erstmal was anders. Weil mir vielleicht grade einfällt das ich noch etwas bei Amazon schauen wollte, oder ich schau kurz mal in irgendeine Community oder ich gehe nur einfach raus und eine rauchen, obwohl ich eigentlich grade zuvor schon war.
Und Abends ärgere ich mich, da ich nichts geschafft habe und die Arbeit eigentlich fertig werden müsste. Dann gehe ich eigentlich mit einem schlechten Gewissen ins Bett.

Beim Hand habe ich das dagegen seltsamerweise auf fast 0 geschraubt. Ich komme mit einer 15€ Prepaidkarte gut ein halbes Jahr klar. Und mir eine SMS zu schicken ist quasi fast umsonst, entweder ich antworte gar nicht oder Tage später evtl. mal. Ich brauche das Ding quasi eigentlich nur zum erreichbar sein, aber stelle dann immer wieder auch mal fest das ich wieder mal Zuhause liegen gelassen habe.

Wie viel Web 2.0 braucht man?
Wie steht ihr zu zu Diensten a’la Facebook, Twitter und Co? Und wie viel Zeit messt ihr diesen Dingen zu?

Das ganze Interview von Beckmann gab es zwar in der ARD Mediathek, aber leider nur bis Morgen und deswegen ist es nicht mehr so Sinnvoll den Link hier zu posten. Da es aber auch eher eine Buchwerbung zu Frank Schirrmacher war, tut der Link eher nicht so nötig. Viel mehr interessieren mich Eure Ansichten und Meinungen dazu.
Vorausgesetzt ihr habt es geschafft den ganzen Text zu lesen ;-)

Tante Google

Eure Computer Nebenwirkungen?

Beitrag von Tante Google » 30.11.2009, 20:40


AoW
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Re: Eure Computer Nebenwirkungen?

Beitrag von AoW » 30.11.2009, 22:11

Das ist ein sehr interesantes Thema was du da aufwirfst.

Ich habe auch das Gefühl das sich mein Leben immer mehr im Internet bzw. vor meinem Rechner abspielt.
Da ich einen doch recht großen Freundeskreis habe kann ich sehr schön beobachten
wie sich alles immer mehr Richtung virtuelle Welt verschiebt.

Meiner Meinung nach bleibt bei dieser Entwicklung die soziale Komponente mit der Zeit auf der Strecke.
Denn es ist einfach viel Einfacher in ein Forum zu gehen um ein Thema zu diskutieren ( so wie wir es gerade machen ...)
als in der " Realen Welt " ein paar Meschen zusammen zutrommeln m daselbe zu tun.

Was ich sehr interesant finde ist das wir uns dessen anscheinend nicht bewusst sind .

Zum Thema Web 2.0 :

Ich stehe dieser ganzen Sache etwas zwiegespalten gegenüber.
Es ist zwar schön das man durch die sozialen Netzwerke seine Freunde zusammenzuhalten kann auch wenn sie sonst wo leben
aber der Gefahr die dahinter steht ( gerade im Bereich Datenmißbrauch ) scheinen wir uns nicht bewusst zu sein.

Ich bitte Rechtschreibfehler und eventuelle Sinnfreiheit meines Beitrages zu entschuldigen da ich im Moment etwas an Grippe leide. ;)

kingchrisylive
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Re: Eure Computer Nebenwirkungen?

Beitrag von kingchrisylive » 30.11.2009, 22:34

ich finde dieses Thema ebenfalls sehr interessant. Also ich nutze das Internet eher weniger für Dienste wie Facebook,meinVZ und was es da nicht alles gibt. Zum Teil empfinde ich diese Dienste auch als ziemliche Zeitverschwendung,aber das ist wohl Ansichtssache. Aber das Internet bietet unzählige freiliegende Informationen an denen ich mich bedienen kann,und das fnde ich wirklich gut. Ich bin ein vielseitig interessierter Mensch,das heisst,wenn ich mich früher für ein Thema interessiert habe,musste ich den Weg in die Bücherei suchen oder Kontakt mit entsprechenden Leuten aufbauen. Heute kann ich meine Informationen aus verschiedenen Foren,Tutorials,Websites beziehen. Das heisst für mich,ich kann meine Zeit viel effektiver als früher nutzen. Wieviel Web 2.0 man letztenendes braucht,liegt bei jedem selbst. Schliesslich haben wir alle andere Interessen. Das Handy spielt in meinem Leben eine total untergeordnete Rolle,obwohl man das bei Leuten in meinem Alter garnicht erwarten würde. Das liegt aber daran,dass ich mit allen meinen Freunden ständig in Kontakt bin weil wir uns ständig sehen,sei es in der Gegend oder im Fussballverein. Ansonsten habe ich ja noch Festnetz.
Das Gefühl nichts gemacht zu haben kenn ich auch. Erst vor ein paar Tagen wollte ich ein eigentlich ganz simples Programm schreiben,jedoch ließ ich mich von Freundin,Fernseher und der Umgebung allgemein zu sehr ablenken. Und das ging den ganzen Abend so und ich hatte kaum was geschafft und kam deswegen auch immer wieder aus dem Konzept. Naja,das war dann mal meine Meinung zum Thema.

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Re: Eure Computer Nebenwirkungen?

Beitrag von Mav » 30.11.2009, 23:35

ich sitze auch abends mal bis zu 5h vorm Rechner
(mit Unterbrechungen)
Aber Abends ist es die Zeit, die ich normalerweise (früher) vorm Fernseher verbracht habe.
Also vom Regen in die Traufe ?
Sehe ich nicht so.....
Denn am PC bin ich
kreativ (Bildbearbeitung)
aktiv (ab und an mal ein Spiel)
gesellschaftlich (ICQ, Foren, Mails etc)

....alles Punkte die ich beim TV nicht habe
Ich gehe immer noch mit meiner Frau und Freunden aus
und lebe mein RL mit Priorität vor dem Rechner

für mich ist es also nur ein Tausch von einem Elektrogerät zu einem anderen

großer Vorteil: es gibt keinen Streit mehr, welches Fernsehprogramm laufen soll,
das kann meine Frau nun alleine bestimmen :lol:
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Re: Eure Computer Nebenwirkungen?

Beitrag von moinmoin » 01.12.2009, 15:35

Internet macht alles "schnelllebiger". Aber wie immer hat alles Vor- und Nachteile.
Man kommt schnell an Infos, kann Kontakt mit Leuten /Bekannten aufnehmen die man so selten zu Gesicht bekommt.
Aber eines darf man dabei nicht vergessen. Sich die Zeit nehmen und sich auch mal mit Freunden oder der Familie treffen und dabei nicht über den PC zu unterhalten. (Was meisstens nicht gelingt). :hihi:
Und solange man nicht den Zwang hat, man könnte ja etwas verpassen im Internet, denke ich ist man noch in einem guten Verhältnis zum PC / Internet.
Web 2.0 kann ich nichts zu sagen, kenn ich nicht. Twitter ist so ein Thema für sich. Das ist was für Leute die wirklich Langeweile haben.

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Re: Eure Computer Nebenwirkungen?

Beitrag von majka » 01.12.2009, 16:09

Naja, Web2.0 ist ja auch eher die Umschreibung für mehr interaktivität im Web. Hat zu Anfang eher alles aus starren Seiten bestanden, die aller höchstens mal ein Gästebuch hatten, so ist es ja mittlerweile gang und gebe geworden sich miteinander zu vernetzen. Und eben "geleitet" zu werden. Mit Angeboten die mich auch interessieren könnten, oder Diensten von denen ich bis eben noch nichts wusste, sie aber plötzlich zu einem Bestandteil des Lebens werden sollen.

Was mich manchmal etwas nachdenklich daran macht: Ich möchte nicht mit diesem ganzen Quatsch leben, aber auch nicht ohne. Will heißen, manchmal würde ich am liebsten Morgens den Router einfach ausschalten. Aber so komplett ohne Internet könnte ich derzeit ja weder arbeiten, noch viele Dinge tun die für mich mittlerweile alltäglich geworden sind.

Für das Phänomen "Ich könnte etwas verpassen" hab ich schon knapp ums Jahr 2000 eine ordentlich Erklärung gehabt. Man ist im Web nur so lange wichtig, solange man Präsent ist. Das klingt hart, ist aber leider so. Bin ich nicht da, wird niemand nach mir schreien oder heulen. Fertig!

Facebook, Twitter und andere Dienste interessieren mich ja Primär eher als Werbemöglichkeit. Aber selbst damit tue ich mich schon schwer damit, denn auch nur rein als Werbemittel geht mir dafür zu viel Zeit drauf. Ähnliches Beispiel sind meine RSS Feeds die ich regelmäßig überfliege. Sie sparen eigentlich eine Menge Zeit, da ich interessante News für mich gut filtern kann. Trotzdem kosten sie mich immer wieder Zeit, und genau dies fehlt mir immer mehr.

Zwei weitere Begriffe die mir dazu einfallen sind "Begeisterungsfähigkeit" und "Wertschätzung". Habe ich mich früher Monatelang an einer Vinylscheibe oder einem einfach Walkman-Tape erfreuen können, kauft man Heute quasi alles als Massenware. Zweimal gehört kommt es in die riesen Sammlung und wartet auf ein Shufflehören im Musikplayer.
Wer nun Wissenshungrig das Internet als eine riesen tolle Informationsquelle ansieht, hat sicherlich schon mal bemerkt das dadurch der Wissenshunger sogar steigt. Musste ich früher Bücher wälzen (Danke kingchrisylive) und war dann froh eine Anwort zu haben, so habe ich Heute fast jede Frage innerhalb ein paar Google suchen erledigt. Doch anstatt froh und Gedankenfrei zu sein, stürze ich mich direkt ins das nächste offene Thema. Das ist irgendwie wie eine neverending Story. Es wird eher schlimmer als besser.
Beide Beispiele haben eines gemeinsam: Meine Begeisterungsfähigkeit schränkt sich immer weiter ein. Ich bekomme per Internet, Shops und die nette Globalisierung fast alles was das Herz begehrt. Ich kann es mir quasi aussuchen. Irgendwann fühlt man sich dann gesättigt und sucht nach neuen Sachen die einen faszinieren könnten. Eben auch so eine neverending Sache.

Ich möchte keinesfalls auf "schlechte Laune" oder "Misepeter" machen. Ich überdenke nur derzeit meine Aktivitäten und mein Zeitmanagement. Denn da läuft grade ganz gewaltig was schief. So empfinde ich das zumindest selbst für mich. Ich hatte ein paar alte Stricke abgebrochen, in der Hoffnung wieder mehr Zeit für mich zu finden, neue Projekte zu starten. Aber das Gegenteil trat ein. Ich suche deswegen die restlichen 30 Sekunden die mir immer zur Minute fehlen.

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Re: Eure Computer Nebenwirkungen?

Beitrag von moinmoin » 01.12.2009, 17:10

Na ich denke mal deine verlorenen 30 Sekunden sind schnell erklärt.

Früher hat man sich für das Thema A,B,C interessiert.
Heute hat man RSS. Liest natürlich auch noch Thema D,E und F.
Dann hat man ja noch Blogs die man abgrast. Man liest nochmal Beiträge zum Thema B,C,F und findet noch was interessantes zum Thema G.

Das Problem ist dabei die Datenflut. Ist man hinterher schlauer wie vorher?
Das meisste vergisst man wieder. Hat aber die Zeit mit dem lesen vertrödelt.

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Re: Eure Computer Nebenwirkungen?

Beitrag von Gumfuzi » 01.12.2009, 19:32

Das meiste wurde ja schon gesagt.

zu "Web 2.0":
Dieser text im Wiki trifft es ganz gut:
Tim Berners-Lee, der Begründer des WWW, sagte über den Begriff Web 2.0 in einem IBM-Developer-Works-Podcast, er halte Web 2.0 für einen „Jargonausdruck, von dem niemand weiß, was er wirklich bedeutet.“ (Originalzitat: „I think Web 2.0 is of course a piece of jargon, nobody even knows what it means“). Er vertritt die Ansicht, dass das angeblich „neue Netzverständnis“ des Web 2.0 in Wahrheit nichts anderes als das ursprüngliche Netzverständnis ist, das bereits dem Web 1.0 zugrunde lag („Web 1.0 was all about connecting people“).
Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Web_2.0#Kritik
Für mich einfach ein Modewort - mehr aber auch nicht. Aber jeder soviel Web 2.0, wie er will.
Facebook, Twitter & Co nutze ich nicht - und lebe auch noch.

Zum Zeitmanagement selbst:
Der Tag ja ja bekanntlich 24 Stunden - und dann gibt es ja noch die Nacht :D
Im Ernst, man versucht ja meistens, 30 Stunden in einen 24-Std.-Tag zu bringen - und das klappt meistens nicht. Und hat man es doch mal geschafft, dann versucht man 32 Stunden in einen Tag zu bringen.
Man muss einfach prioritäten setzen und manchmal "aufräumen", indem man sich fragt, was ist wichtig für mich und was nicht. So schafft man etwas Zeit.

Zum Internet:
Wie schon erwähnt, die größte Gefahr ist, wenn man glaubt, dass man immer online sein muss, um ja nix zu verpassen. Sowas kann schneller passieren, als einem lieb ist.

Also: immer die Augen offen halten und von zeit zu Zeit mal einen Blick von aussen auf den eigenen Lebensplan bzw. Prioritätenplan werfen.
[x] <=- Hier Nagel einschlagen für neues Display!
Du kannst niemals alle mit deinem Tun begeistern. Selbst wenn du über's Wasser laufen kannst, kommt einer daher und fragt, ob du zu blöd zum Schwimmen bist.

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Re: Eure Computer Nebenwirkungen?

Beitrag von loli » 01.12.2009, 21:11

Also ich merke auch, dass das Internet immer mehr von meiner Zeit in Anspruch nimmt. Dennoch halte ich Communities wie facebook/schülerVZ langsam für nur noch nervig und zeitraubend, und ein Handy hab ich mir zum Glück nie angeschafft.
Ich hab es meiner Ansicht nach gut geschafft da raus zu halten, oder es zu begrenzen. Habe aber grad auch genug im RL zu tun, um gar schlecht die Gelegenheit zu bekommen, im Internet mehr Zeit zu verbringen. (Deswegen auch nur so eine knappe Antwort)

Noch was zur Relativierung: Alles hat Positives und Negatives, und ich glaube, dass wir die grundlegenden Fähigkeiten durch das Internet ja nicht verlieren. Im Leben muss es immer einen Wandel geben, der Mensch ist anpassungsfähig und veränderfreudig, und so glaube ich, dass wir sicher auch mal wieder eine Entwicklung hin zu mehr "analogen" Gesprächen haben werden. :mrgreen:
dA[/center][/size]

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Re: Eure Computer Nebenwirkungen?

Beitrag von Eumel » 01.12.2009, 22:01

oh oh oh, da habt ihr ja ein Thema ausgegraben! Mal meinen Senf dazu geben.
Das dienstliche ist gleich abgehackt. In meiner Lehrzeit (der Begriff "Auszubildender" war damals noch nicht erfunden) gab es in der Verwaltung auch schon Computer. Im klimatisierten Raum standen lärmende Nadelkopfdrucker die auf grün-weiss-linierten Papier mehr gestanzt als gedruckt haben, die Festplatten ähnelten vom Format mehr Mutters Dampfkochtopf als dem was wir heute als Festplatte bezeichnen. Die Sachbearbeiter saßen vor monochromen Eingabedisplays. Trotzdem - mich faszinierte das damals schon. Und auch unter dem Aspekt, das der Computer Arbeitsplätze vernichtet, ich möchte und kann nicht ohne Computer meinen Dienst machen. Unvorstellbar! Der Rechenknecht an meiner Dienststelle ist unverzichtbar.
Und Privat? Da untesrcheide ich mal und teile in drei Eopchen auf: Eumel vor PC, Eumel mit PC und Eumel mit PC und Internet! Ja sicher raubt der PC einem Zeit, aber privat eben die Zeit die ich mir für mein Hobby, denn so sehe ich meine Rechner daheim, auch gönne.
Vor 1991 hatte ich halt andere Hobbys. Ganz früher waren Band und Musik angesagt, das wurde aber nicht wegen Computer sondern mangels Talent nicht weiterverfolgt, sehr zur Freude meiner mitmenschen. Als musischer Mensch habe ich dann statt dessen mit dem Malen angefangen. Pastell und Aquarell. Das ich das nicht mehr mache, daran ist auch der Computer unschuldig. Vielmehr meine nachlassende Sehkraft.
Und wenn ich so vergleiche, Computer früher und heute. ICh habe immer schon viel Zeit aufgewendet. Nur eben anders. Jetzt verbringe ich die Zeit vor dem Rechner und bin viel im Internet. Ja sicher, ich denke ich bin Internetjunkie und der Browser das meistgenutzte Programm.
Früher ging die Zeit für Computerschrauberei drauf, dann, bevor ich Internet hatte, wurde auch beim Eumel gezockt. Und bevor das losging mussten erstmal config.sys und autoexec.bat für das jeweilige Spiel feingetunt werden. Heute unvorstellbar, aber das Cd-Laufwerk, die Soundkarte und der Joystick mussten jedes mal neu eingerichtet werden.
Und heute sitze ich vor einem funktionierenden Klapprechner und bin im Internet. Ja, sicher, ich bin sowas wie Dauer-ON. Wenn kein Rechner greifbar ist, dann muss eben das Smartphone herhalten. Bin ja sowieso Eletrotechnik-süchtig. Habs grad mal durchgezählt. 6 Notebooks, 2 Rechner, 4 Fernseher, 6 Handys, 4 Digitalkameras und 2 Navis für einen 4-personen-haushalt sprechen für sich.
Aber - ich hänge nicht immer vor dem Rechner. Ich geh auch gerne mal zum Essen oder ausgedehnt zum Bummeln, unternehme lange Spaziergänge mit dem Hund oder mache grade in dieser jahreszeit mit der Familie die Christkindlmärkte in der Umgebung unsicher.
Und ich habs fesstgestellt, in 14Tagen Urlaub komme ich sogar komplett ohne Internet aus. Nicht mal in ein Internet kaffee muss ich. Aber das ist dann auch schon die längste Zeitspanne.
Das einzige wo ich mich ertappe, was der Computer mir geklaut hat: früher habe ich sehr viel gelesen. Das mache ich heute auch noch, allerdings lediglich Fachpublikationen die mit dem Computer zu tun haben. Bücher anderen Inhalts hab ich seit Jahren nicht mehr in den Fingern gehabt.
Mein persönliches Fazit: Ja, der PC und das Internet haben meine Freizeit schon verändert und beanspruchen jede Menge Zeit. Nachdem ich aber inzwischen nicht mehr spiele sondern mich eher aktiv/kreativ einbringe sehe ich es eigentlich positiv und mal ganz ehrlich, wer möchte das www als Informationsquelle heute noch missen?!?

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Re: Eure Computer Nebenwirkungen?

Beitrag von Mav » 01.12.2009, 23:36

Lesen ?
mein abendliches Ritual ist es, mich in der Badewanne vom "Dreck des Tages" rein zu waschen.
Es geht also eher darum, den Tag hinter sich zu lassen, und einfach mal abzuschalten.
Dabei lese ich immer mindestens EIN Kapitel eines Romanes (bei meinem Stoff zwischen 10-20 Seiten).

erst DANACH gehe ich an den Rechner.
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Striker612
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Re: Eure Computer Nebenwirkungen?

Beitrag von Striker612 » 02.12.2009, 00:29

Die Sache mit dem Lesen

Majka macht es, Gumfuzi auch. Eumel und kingchrisylive leider nicht.
Wovon ich spreche?

Lange Textpassagen ohne Absätze schrecken einen vom Lesen ab. Kurze Sätze, maximal 3-4 pro Absatz, sind optisch angenehmer und leichter zu verarbeiten. Hebt man relevante Informationen hervor, kann einem die Aufmerksamkeit des Lesers sicher sein.

Auch mir persönlich fehlt die Zeit, all die Informationen, die mir geboten werden, zu verarbeiten. Kann ich Webseiten nicht einfach scannen werden sie geschlossen und vergessen. Allerdings wird im Laufe der nächsten Jahre die Anzahl der abrufbaren Informationen weiter drastisch steigern.

Was wir also brauchen ist nicht weniger Content, sondern bessere Filter, die mir meine Inhalte vorsortieren und optisch ansprechend aufbereiten.

Wie eine Zeitung.


Das Internet ist ein Segen...

Nie zuvor konnte ich so einfach und schnell mit anderen Menschen Kontakt aufnehmen.
Social Bookmarking Tools wie beispielsweise Diigo ermöglichen mir effektive Verwaltung von Knownledge.
Google Wave zeigt, wie effektive Kollaboration in Zukunft aussehen könnte.

Medienkompetenz und Selbstdarstellung werden in Zukunft wichtige Aspekte unseres Lebens.


... und ein Fluch

Social Media verschlingt eine Menge Zeit. Während ich das hier getippt habe war ich einmal auf Facebook und habe zwei Chatkonversationen geführt. Es ist mir wichtig Abstand nehmen zu können und mal abzuschalten. Damit meine ich nicht umbedingt den Computer ganz auszuschalten, aber wenn man sich für ein paar Stunden mal die ganzen Communities sperrt, kann das enorm helfen.


Abschließend sei gesagt:

Ich stehe der ganzen Entwicklung sehr offen entgegen. Ich begrüße die kurze und schnelle Kommunikation beispielsweise über Facebook.
Foren sterben immer mehr aus, da sich das "Geben und Nehmen" mittlerweile fast ausschließlich auf das "Nehmen" beschränkt.

Indem ich bewusst Akzente setze, Task Management Tools und einen sehr effektiven Feedreader verwende, bin ich zur Zeit mit dem Umfang meiner Onlineaktivität recht zufrieden.

Eumel
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Re: Eure Computer Nebenwirkungen?

Beitrag von Eumel » 02.12.2009, 13:17

Striker612 hat geschrieben:Die Sache mit dem Lesen

Majka macht es, Gumfuzi auch. Eumel und kingchrisylive leider nicht.
Okay, okay, ich habe mir denThread optisch angesehen. Ja, du hast recht! Ich bekenne mich schuldig und gelobe gleichzeitig Besserung! :oops:
25 Jahre bei einer städtischen Verwaltung (Anordnungsbehöre) prägen einfach! :D

The Game
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Re: Eure Computer Nebenwirkungen?

Beitrag von The Game » 02.12.2009, 19:42

So.... Ganz schön viel zu lesen, aber ist es auch Wert, in meinen Augen.
Hab jetzt das Thema verfolgt, seit Majka es gestartet hat, und mir meine Gedanken gemacht, nun geb ich meinen Senf dazu. ;)

Eins muss ich sagen, und merke ich auch immer wieder, wenn bei uns mal die Telefonleitung gerissen ist (was öfters mal vorkommt).... Ohne Internet leben, will ich nicht mehr. Ja, ich brauche dass Internet. Und wenn es nur darum geht, Musik zu hören (hab keine Steroanlage, sondern nur ein 5.1 System am PC), oder so was banales zu tun, wie auf TV Movie zu gehen, und zu schauen, was im TV kommt.
Das Internet gehört für mich einfach dazu, punkt. <-- :lol:

Deswegen würde ich mich aber noch nicht als süchtig bezeichnen. Es gab ne Zeit, die ist jetzt knapp ein Jahr her, da war mein damaliger 17" TFT kaputt, und ging nur noch, wann er dazu Lust hatte. Meinen noch älteren 19" CRT wollt ich gar nicht erst aufstellen, weil von dem bekomm ich Kopfweh. So.... Also.... War ich nur sporadisch am PC. Das über ein halbes Jahr lang, bis ich meinen aktuellen 22er von Diana zum Geburtstag bekam. Und? Es ging auch. Wenn ich mal was in Foren machen wollte, konnt ich dass so lange tun, wie mein Monitor es zugelassen hat, und fertig.

Und als Zwang empfinde ich es nicht, jetzt was am PC zu machen. Im Gegenteil, ich geh nur an den PC, wenn ich die Lust dazu habe, etwas zu machen, wie hier zum Beispiel zu posten. Es macht mir Spass, darum mache ich es.
Es ist eigentlich nie so, dass ich sage, ich MUSS jetzt was am PC machen. Nein, so ist es nicht. Im Gegenteil, ich mache es gerne. Wenn ich keine Lust hab, zock ich mit Diana Wii, was auch was technisches ist, aber bei der Wii ist ja mehr Bewegung dabei. *ausrede such* :rofl:

Ist ja nicht so, dass ich, oder auch Diana, nur vorm PC hängen. Wir gehen auch gerne raus, filmen, machen Fotos, etc. Oder wir treffen uns mit Freunden, und gehen mal ins Kino.
Und wenn sonst nichts ist, bleibt ja auch bei mir, auch wenn ich im Moment arbeitslos bin, die Arbeit. Zuhause ist immer was zu tun. Ok, jetzt im Winter weniger, dafür im Sommer mehr. Von Rasenmähen bis irgendwas im Wald zu machen, gibts da die volle Bandbreite.

Und es geht auch. Ist nicht so, dass ich da Bauchweh hab, weil ich ja die Zeit nicht am PC bin. Meistens bin ich eh erst richtig am Abend am PC.

Eins muss ich noch sagen. Wenn ich süchtig war, dann nur einmal, in der Zeit, als ich Diana noch übers Internet kannte. Da drehte sich alles darum, schnell wieder am PC zu sein, um zu sehen, ob sie geschrieben hat. *g* Aber jetzt ist sie ja bei mir, und daher hat sich alles normalisiert, für mich, in meinen Augen.

Web 2.0? Joa. Twitter, MySpace, etc. kennen mich. Aber leider die Leute, die ich von früher such, find ich dort nicht. Bin halt angemeldet, mehr auch nicht.

Handy? Funkloch! Auch wenn ich gerne alle 2 Jahre ein aktuelles hab, ist Handy nur dafür gut, wenn man unterwegs ist, damit man erreichbar ist, und man jemanden erreichen kann, sollte mal was sein.

So, wieder ein langer Beitrag, aber ich hoffe, ich konnte euch meinen Standpunkt näher bringen. :)
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Re: Eure Computer Nebenwirkungen?

Beitrag von Gumfuzi » 02.12.2009, 20:37

Naja, wenn man beruflich oder andere Verpflichtungen am PC / Internet hat, dann isses ja nimmer so leicht, einfach "heute will ich nicht " zu sagen.
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Du kannst niemals alle mit deinem Tun begeistern. Selbst wenn du über's Wasser laufen kannst, kommt einer daher und fragt, ob du zu blöd zum Schwimmen bist.

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